Schon wieder ist ein Monat vergangen und du fragst dich gerade zum x-ten Mal, warum du noch in diesem Job bist. Du weißt, es muss etwas passieren. Aber du hast Angst, eine falsche Entscheidung zu treffen.


Kennst du das?

Vor einiger Zeit ist an der Arbeit etwas passiert, was das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Immer und immer wieder hast du dich bemüht, etwas in deinem Job zu verbessern. Man hat dich gebeten, Konzepte für die Verbesserung von Abläufen und Strukturen vorzulegen. Diese Arbeit liegt dir und du machst sie auch gerne.
Also hast du dich hingesetzt, um diese Konzepte zu erarbeiten. Schon wieder.
Dein Vorschlag kam auch gut an. Doch man hat dir gesagt, dass es nicht der richtige Zeitpunkt ist, um die Strukturen zu verändern.

Als du das gehört hast, bist du innerlich zusammengefallen. Du warst enttäuscht. Du hast gefragt, wann es denn der richtige Zeitpunkt sei. Die Antwort war: "Warte noch einen Monat.” Das hat dir wieder etwas Hoffnung gegeben.

Zurück an deinem Arbeitsplatz ist der Frust gekommen. Denn dir wurde schlagartig bewusst, dass du fast keine Motivation mehr hast.

Jetzt, einen Monat später, hat sich immer noch nichts verändert. Du weisst: Du musst langsam eine Entscheidung fällen: Willst du in diesem Job bleiben oder nicht?

Diese Entscheidung macht dir Angst. Denn du bist schon so lange in diesem Unternehmen tätig. Eigentlich findest du es ein gutes Unternehmen. Die Werte stimmen. Die Bezahlung ist ok. Du hast ein paar Freiheiten.

Auf der anderen Seite macht es dir richtig Angst:
Was, wenn du kündigst?
Was, wenn du keinen Job findest?
Was, wenn es woanders schlechter ist?
Was, wenn du nach einiger Zeit wieder in dieselbe Situation gerätst wie jetzt.

Angst vor einer falschen Entscheidung: 3 Fehler, die dir im Weg stehen

Die drei häufigsten Fehler, wenn du Angst vor einer Entscheidung hast.

Du machst deine Entscheidung abhängig von anderen, weil dein Verantwortungs-gefühl stark ausgeprägt ist.

Du machst deine Entscheidung abhängig von anderen, weil dein Verantwortungsgefühl stark ausgeprägt ist.

Du machst deine Entscheidung abhängig von anderen, weil dein Verantwortungsgefühl stark ausgeprägt ist.

Du hast schon einiges versucht, um deinen Job wieder interessanter zu gestalten. Ganz im Sinne des WIN-WIN-Prinzips versuchst du dich so einzubringen, dass es auch dem Unternehmen etwas bringt. Zwar bist du im Austausch mit den Vorgesetzten. Sie sehen auch dein Potenzial. Doch trotzdem tut sich nichts. Sie mögen dafür gute Gründe haben, die dir nicht bekannt sind. Doch statt nun ein für alle Mal eine Entscheidung zu fällen, schiebst du sie auf.

Gehörst du zu der Sorte Mensch, die zu ihrem Wort steht? Bist du vielleicht gerade deswegen so beliebt bei deinen Vorgesetzten?
Sie wissen, dass sie sich zu 100 Prozent auf dich verlassen können. Wenn du zu etwas ja sagst, dann ziehst du es auch durch. Mit dir haben deine Vorgesetzten keine Probleme. Du bist eine sehr wertvolle Mitarbeiterin.

Die Signale, die du aussendest, sind eindeutig: Du willst in diesem Unternehmen bleiben. Du magst deine Arbeit, egal wie viel es auch wird. Grundsätzlich zeigst du dich mit allem einverstanden. Du bist geduldig und genügsam.

Dieses Verantwortungsgefühl gegenüber deiner Arbeit und dem Unternehmen mag möglicherweise gerade etwas weit gehen. Es ist verantwortlich dafür, dass du eine wichtige Entscheidung abhängig von anderen machst. 

Oft stecken Erwartungen dahinter. Diese Erwartungen können unausgesprochen sein.

Hast du in Erwägung gezogen, dass du diese Entscheidung an Erwartungen knüpfst?
Wenn du deine Wünsche deinen Vorgesetzten klar geäußert hast, erwartest du dann, dass sie darauf eingehen?
Hast du auch in Erwägung gezogen, was die Konsequenzen sind, wenn deine Erwartungen nicht erfüllt werden?

Möglicherweise wagst du auch nicht, von deiner Seite ein Ultimatum zu stellen. Es mag dir unangenehm sein, wenn du eine Deadline setzt. Denn du bist der Meinung, dass man in einer guten Beziehung auch ohne dieses Mittel aufeinander eingeht.  Auch das ist mit ein Grund, weshalb du Angst vor einer Entscheidung hast.

Du bist (noch) nicht bereit, die Konsequenzen für deine Entscheidung zu tragen.

Genau hier magst du gerade stolpern:
Die eine Konsequenz ist, dir einen neuen Job zu suchen.
Die andere Konsequenz ist, zu akzeptieren, dass sich nichts verändert.

Beide Wege scheinen dir eher unangenehm. Denn du hast dich schon auch darauf vorbereitet und einiges ausprobiert:

Mit der Jobsuche hast du dich am Rande schon etwas befasst. Du hast recherchiert, nach anderen Unternehmen Ausschau gehalten, die dich interessieren. Stellenanzeigen zur Inspiration hast du auch gelesen.
Einige Bewerbungsschreiben gingen schon raus. Denn du wolltest damit deinen Marktwert prüfen.
Auf der anderen Seite hast du dich immer wieder von neuem motiviert. Vielleicht hast du dir auch gut zugeredet und das Augenmerk einfach immer auf die positiven Seiten deines Jobs gelegt: die Freiheiten, die netten Arbeitskolleg:innen, das gute Gehalt.

All das hast du zwar gemacht, aber nicht bis zu Ende gedacht. Was meine ich damit. Wenn wir Angst vor einer Entscheidung haben, dann steht diese Angst im Raum. Um die Übermacht dieser Angst einzudämmen, hilft es, den schlimmsten möglichen Fall gedanklich durchzuspielen. 

Frage dich:

Was ist das Schlimmste, was mir passieren kann, wenn ich mir einen neuen Job suche?
Was ist das Schlimmste, was mir passieren kann, wenn sich in meinem Job nichts verändert?

Dann fragst du dich:
Was mache ich, wenn dieser Fall eintrifft? Bei jeder Antwort fragst du dich als nächstes: Und was mache ich dann?

Die Angst wird sich automatisch verringern, weil du plötzlich beginnst, an Lösungen zu denken. So bist du bereit, die Konsequenzen deiner Entscheidung zu tragen.

Du schiebst die Entscheidung vor dir her, weil du im Zwiespalt bist.

Du weißt zwar, dass dir dieser Job nicht mehr gut tut. Trotzdem hält dich noch einiges an diesem Job.
Hier kämpfen gerade zwei Hirnsysteme miteinander.

Auf der einen Seite haben wir den Verstand: Du hast viele logische Gründe, weshalb du noch in diesem Job bleibst. Unter anderem ist es dein Commitment zu dieser Frist, die dir deine Vorgesetzten gesetzt haben.

Auf der anderen Seite sind da die Gefühle. Du weißt, dass etwas nicht mehr stimmt.

Aktuell folgst du deinem Verstand, der überwiegend im Intentionsgedächtnis sitzt. Du trainierst so gerade deine Disziplin und dein Durchhaltevermögen.

Angst vor falscher Entscheidung: bewusste und unbewusste Anteile
unzufrieden im Job, 6 Anzeichen

Diese zwei Hirnsysteme haben etwas mit deiner Unentschlossenheit zu tun.

Aus der Hirnforschung wissen wir, dass wir schwierige Situationen unter anderem nur mit etwas Disziplin bewältigen können. Wäre es nicht so, würdest du jeden Tag mit Freude und Zufriedenheit zur Arbeit gehen. Du wärst von innen heraus motiviert, um deinen Job zu machen.

Das Intentionsgedächtnis: gut bei schwierigen Situationen

Das Intentionsgedächtnis (IG) ist wunderbar geeignet, um schwierige Situationen zu meistern. Es hilft uns, Schwieriges zu analysieren, Lösungen zu entwickeln und Ziele zu definieren. Zudem hält es uns davon ab, kopflose Entscheidungen zu fällen. Erst, wenn alles durchdacht ist und ein klares Ziel definiert ist, bringen wir die nötige Motivation auf, Schwieriges anzugehen. Du kannst es dir wie ein Planungsbüro vorstellen.

Angst vor falscher Entscheidung: Hirnsystem Intentionsgedächtnis

Dieses System ist sehr rational. Hier ist das logische Denken aktiv. Gefühle sind hier nicht im Spiel.

Deine Vorgesetzten mögen dir gute Gründe gegeben haben, warum das Projekt erst später starten soll. Da du dich in diesem System befindest, liegt der Fokus auf den Fakten. Ob diese Gründe mit deinen Bedürfnissen deckungsgleich sind, interessiert diesen Teil des Gehirns nicht.

Wenn wir uns zu lange in diesem Hirnsystem aufhalten, dann besteht die Gefahr, dass wir die eigenen Ziele auf die Seite schieben. Es gilt einzig und allein die Sache. In deinem Fall ist es die Unzufriedenheit, die dir dein Job vermittelt. Der Fokus richtet sich auf das, was dir deine Vorgesetzten gesagt haben. Sie haben wieder eine Deadline gesetzt und du nimmst diese Deadline als dein neues Ziel an.

Die eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund stellen ist menschlich und manchmal auch notwendig.

Aber wenn wir zu lange tun, was andere von uns verlangen, dann passiert es, dass wir nicht mehr wissen, was wir eigentlich wollen. So entfernen wir uns unbewusst, aber Schritt für Schritt von unseren wahren Bedürfnissen und Zielen.

Das Extensionsgedächtnis: deine innere Bibliothek der Erfahrungen, Bedürfnisse und Motive

Bedürfnisse sind in unserem unbewussten System abgelegt und zwar im Extensionsgedächtnis. Dieses System hat keine Sprache und ist leise. Es ist aber um ein Vielfaches schneller in der Erfassung einer Situation als der bewusste Verstand, weil es viele Informationen parallel verarbeiten kann. Hier in diesem Bereich liegen die Intuition, die Inspiration und die wahre Motivation.

Angst vor falscher Entscheidung: Hirnsystem Extensionsgedächtnis

Bedürfnisse sind an Gefühle gekoppelt. Gefühl spüren wir im Körper. Er ist das Sprachrohr unseres Extensionsgedächtnis. So gibt er uns Zeichen, die wir mal mehr, mal weniger wahrnehmen.

Wenn wir zu lange im Intentionsgedächtnis verhaften und nur mit Willenskraft und Disziplin einem Job nachgehen, dann ignorieren wir die Zeichen unseres Extensionsgedächtnis.

Deshalb ist es manchmal so schwierig zu verstehen, warum du nicht mehr weißt, was du willst. Denn das, was du wirklich willst, wird vom Unbewussten angetrieben.

Der Körper macht es aber spürbar. So kann sich innerlich eine Spannung aufbauen. Sie macht sich bemerkbar, indem du dich nicht mehr gut fühlst in deinem Job, aber trotzdem alles dafür tust, um ihn weiterhin auszuführen.

Gute Entscheidung mit Kopf und Herz fällen

Eine gute Entscheidung fällst du mit Verstand und Herz.

Kurzfristig darfst du wieder lernen darauf zu achten, was du spürst, was dein Körper dir sagen will.

Achte in Zukunft an der Arbeit darauf, was du im Körper spürst. Diese Signale - sogenannte somatische Marker - sind immer eine Reaktion auf etwas, das geschieht.

Untersuche mal, wie du dich fühlst, wenn du bestimmte Aufgaben erledigst. Gibt es da gute Gefühle oder schlechte Gefühle? Was macht dir richtig Spass, was nervt dich total und warum?

Nimm diese Signale bewusst wahr. Dann wirst du immer besser für dich erfahren, was dir entspricht.

Wenn du deine Bedürfnisse wieder kennst und weißt, wohin die Reise geht, dann haben sie bei der Entscheidung genau so viel zu sagen, wie alle Fakten und Gründe, die dir dein Intentionsgedächtnis liefern. So fällst du eine Entscheidung mit Verstand und Herz.

Wenn du aber wirklich eine gute Entscheidung für deine berufliche Zukunft fällen willst, dann solltest du etwas mehr Zeit investieren.

Herauszufinden, was du wirklich willst und dir auch zu erlauben, deine persönlichen Ziele umzusetzen, ist ein Prozess, der nicht über Nacht passiert.

Wenn du dir aber diese Zeit gibst, dann wirst du so viel über dich erfahren:

Du findest heraus, was dich wirklich einzigartig macht und welchen Mehrwert du einem Unternehmen bietest 

Du holst deine Identität an die Oberfläche. Ohne diese wirst du wie ein Schiff ohne Kompass im Meer treiben. 
Du erlangst Klarheit, was deine Wünsche und Ziele sind.

Dadurch schaffst du dir eine gute Basis, um eine Entscheidung zu fällen.

Genau hier setzt mein Mentoring Ignite your Work-Life Happiness an.

Hast du Lust, diese Dinge über dich herauszufinden, damit du gestärkt und voller Selbstvertrauen eine Entscheidung fällst und deine beruflichen Zukunft zum Positiven wendest?

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Fazit

Die Angst, eine Entscheidung zu fällen, kann also mehrere Ursachen haben. Jetzt weißt du aber, welches Hirnsystem bei dir gerade aktiv ist. Da aber alle Menschen mit dem Extensionsgedächtnis ausgerüstet sind, kannst auch du mit etwas Übung in dieses System wechseln. Höre auf deine Gefühle. Nimm wahr, was dir der Körper sagt.
So findest du Anzeichen, was du gerne machst und dadurch fällt es dir viel einfacher, eine gute Entscheidung ohne Angst zu fällen.

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