Du willst dich beruflich weiterentwickeln. Nicht mehr nur funktionieren oder leisten. Sondern deine Zeit und Energie in etwas stecken, das sich sinnvoll anfühlt – für dich und nicht nur für das Unternehmen. Und trotzdem merkst du: Die herkömmliche Suche nach der „nächsten Herausforderung“ führt dich nicht weiter.


Ich kenne dieses Gefühl. Eine Krankheit hat mich damals aus der Bahn geworfen.

Plötzlich war die sichere Einnahmequelle weg und meine Gesundheit war angeschlagen. Ich hatte keinen Plan B.

Also bin ich nach Südafrika gereist. 
Dort habe ich Menschen getroffen, die einen komplett anderen Lifestyle hatten. Sie haben mir bewiesen: Du musst nicht in einem starren Modell gefangen sein.

Heute begleite ich Frauen wie dich. Frauen, die ihre Lebensenergie endlich sinnvoll einsetzen wollen.

Doch wie funktioniert das in einer Zeit, in der sich die Arbeitswelt fundamental gewandelt hat?

Vergiss nicht: Nicht nur die Arbeitswelt hat sich gewandelt. Du auch.
Du hast so viel gelernt und erlebt. Du bringst eine emotionale Reife mit, die unbezahlbar ist. Doch bevor du dieses Potenzial voll ausschöpfen kannst, müssen wir aufräumen.

Mit den Lügen, die dir jahrelang erzählt wurden.
Heute tauchen wir in die 16 Mythen ein. 

Du erhältst nicht nur Argumente und Zahlen, sondern auch konkrete Anregungen aus meiner Praxis und von Expert:innen.
Das ist das Ziel: nicht nur lesen, sondern aktiv werden.

Los geht's.

Karriere-Mythen-Teil1-Alter

Teil 1: Karriere mutig verändern – Mythen, die dich in der Lebensmitte ausbremsen

Diese Mythen sind wie unsichtbare Stoppschilder, die dich daran zweifeln lassen, ob ein Wechsel überhaupt möglich ist.

Erkennst du sie, wird der Blick frei für Chancen, die du bisher nicht sehen konntest – egal, ob es um einen neuen Job, eine neue Branche oder eine andere Arbeitsform geht.

Spoiler Alert: Was du gleich liest, wird deine Sicht auf deine berufliche Zukunft für immer verändern.

Mythos #1: »Mit Mitte 40/50 ist man zu alt für einen Jobwechsel.»

Du warst Anfang 20 – und wurdest nicht ernst genommen. 

Du warst 30 – und die Kinderfrage lag unausgesprochen im Raum.

Jetzt bist du in der Lebensmitte – und wieder «nicht richtig».

In der Arbeitswelt sind wir Frauen oft wie Chamäleons: Wir passen uns jeder Lebensphase an, nur um dann wieder zu hören, wir hätten die «falsche Farbe».

Ich erinnere mich an einen Workshop zur digitalen Transformation.
Der Chef teilte die Gruppen ein. Mit 39 landete ich bei den «Alten Hasen», obwohl ich mehr digitales Know-how hatte als viele jüngere Kollegen.

Damals fand ich es amüsant. Heute weiß ich: Es war symptomatisch.

Expertentipp von Dr. Lucy Ryan:

Dieser Impuls stammt aus ihrem Buch »Revolting Women» (2023). Sie bringt auf den Punkt, warum gerade Frauen in der Lebensmitte ihre Erfahrung als Stärke sehen sollten:

«We have the wisdom and experience and a lifetime of lessons learned.»

(Wir haben die Weisheit, die Erfahrung und ein Leben voller gelernter Erkenntnisse.) 

Mini-Aufgabe (2–3 Minuten)

Welche Hürden hast du mit Bravour gemeistert und welche Stärken und Fähigkeiten hast du dabei genutzt?
Notiere drei Beispiele.

Doch vielleicht denkst du: «Schön und gut – aber mich will trotzdem keiner einstellen.» Lass uns diesen Gedanken im nächsten Mythos auseinandernehmen…

Mythos #2: «In meinem Alter will mich niemand mehr einstellen»

Dieser Mythos zielt direkt ins Herz – und ist trotzdem haltlos.
Fakt ist: 67% der Personalverantwortlichen schätzen Zuverlässigkeit und das Engagement älterer Arbeitnehmerinnen als deutlich höher ein als bei jüngeren Bewerbern.
Deine Berufsjahre haben dich zu einer Expertin gemacht, die kein Studium und keine KI ersetzen kann:

Du erkennst komplexe Situationen blitzschnell.
Du bleibst ruhig unter Druck.
Du verstehst Dynamiken im Team – und kannst vermitteln.

Prof. Dr. Martin Kuhlmann, Soziologe, Universität Göttingen sagt:

«Die Erfahrung, die ältere Erwerbstätige mitbringen, ist für Unternehmen ein Gewinn. Sie verfügen über routinierte Problemlösefähigkeiten und vermeiden typische Fehler von Unerfahrenen.»

Mini-Aufgabe (5 Minuten)

Schreib eine Situation auf, in der du unter Druck eine Lösung gefunden hast, die nicht sofort auf der Hand lag.
Markiere die Fähigkeit, die dich dorthin gebracht hat.

Falls du jetzt denkst: «Aber meine Skills sind doch längst veraltet…» – dann wird dich Mythos 3 überraschen.

Es geht im Grunde genommen um unsere Identität - unseren wahren Kern. Dieser Kern ist wie ein Kompass in all unseren Rollen. Und in diesem Kern stecken auch die eigenen Erwartungen.
Welche Erwartungen stellen wir an uns selbst und an das Leben? Aus den Erwartungen bilden wir mit der Zeit Überzeugungen.

Gehen wir zurück zum Verantwortungsbewusst-sein. Wir haben festgestellt, dass es sowohl ein Antrieb als auch ein Hinderungsgrund für mehr Ausgeglichenheit in deinem Leben ist.
Sie kann dir auf der einen Seite Freude und Stolz schenken, weil du dich gebraucht und zugehörig fühlst. Beides sind Urbedürfnisse und wenn sie befriedigt sind, tragen sie zu einem großen Teil für mehr Lebenszufriedenheit und somit auch Ausgeglichenheit im Leben bei.

Auf der anderen Seite sind Erwartungen mit dem Verantwortungsbewusst-sein verknüpft. Wir haben im Verlaufe des Lebens viele Erfahrungen in Bezug auf das Verantwortungsbewusst-sein gemacht und daraus gelernt. Diese Erfahrungen wurden langsam zu Überzeugungen. Daraus können sich hohe Erwartungen an uns selbst gebildet haben. Genau diese Überzeugung und Erwartungshaltung können unsere Work-Life-Balance maßgeblich beeinträchtigen. Das gleiche gilt auch bei der Qualität des Perfektionismus.

Wenn du also überzeugt bist, dass es in jeder Situation immer gut ist, ein hohes Verantwortungsbewusst-sein oder einen überdurchschnittlich hohen Perfektionismus an den Tag zu legen, dann darfst du dir ein paar ganz zentrale Fragen stellen:

Verantwortungs-bewusstsein

Gibt es eine Situation, wo ich gespürt habe, dass ich zu viel Verantwortung übernommen habe?


Was habe ich in dieser Situation erwartet?

Ist das, was ich erwartet habe, auch eingetroffen? Wenn nein, warum nicht?

Was wäre passiert, wenn ich diese Aufgabe nicht übernommen hätte?

Wie könnte ich in Zukunft in einer ähnlichen Situationen anders entscheiden?

Was würde das für mich und meine Ausgeglichenheit bedeuten?

Perfektionismus

Gibt es eine Situation, in der du im Nachhinein festgestellt hast, dass dich dein Perfektionismus viel zu sehr vereinnahmt hat?

Was habe ich in dieser Situation erwartet?

Ist das, was ich erwartet habe, auch eingetroffen?

Was wäre passiert, wenn ich die Arbeit weniger perfektionistisch erledigt hätte?

Wie könnte ich in Zukunft in einer ähnlichen Situation anders handeln?

Was würde das für mich und meine Ausgeglichenheit bedeuten?


Mythos #3: «Mit meinen Kenntnissen bin ich am Arbeitsmarkt nicht mehr konkurrenzfähig»

Das ist einer der tückischen Mythen, weil er einen wahren Kern enthält.

Deine gesamte Expertise dadurch jedoch als wertlos abzutun, ist, als würde man einen ganzen Werkzeugkasten wegwerfen, nur weil der Hammer alt ist.

Eine LinkedIn-Studie aus dem Jahr 2024 deckt auf: 89 % der Personalverantwortlichen bewerten Soft Skills höher als spezifische technische Kenntnisse.

Warum?
Technik kann man lernen.

Erfahrung, Urteilsvermögen und Menschenkenntnis - das wächst nur über Jahre.

Und ja: Du kannst neue Dinge lernen, digitale Tools, moderne Arbeitsweisen.
Das erwarten Personaler sogar und sie wissen, dass du es kannst.

Mini-Aufgabe (2 - 3 Minuten)

Schreib drei deiner besten Soft Skills auf.
Ergänze zu jedem ein konkretes Beispiel aus deiner beruflichen Erfahrung.

Aber vielleicht glaubst du, für einen echten Wechsel bräuchte es vor allem eins: Mut. Lass uns gemeinsam hinschauen, ob es wirklich so ist.

Es geht im Grunde genommen um unsere Identität - unseren wahren Kern. Dieser Kern ist wie ein Kompass in all unseren Rollen. Und in diesem Kern stecken auch die eigenen Erwartungen.
Welche Erwartungen stellen wir an uns selbst und an das Leben? Aus den Erwartungen bilden wir mit der Zeit Überzeugungen.

Gehen wir zurück zum Verantwortungsbewusst-sein. Wir haben festgestellt, dass es sowohl ein Antrieb als auch ein Hinderungsgrund für mehr Ausgeglichenheit in deinem Leben ist.
Sie kann dir auf der einen Seite Freude und Stolz schenken, weil du dich gebraucht und zugehörig fühlst. Beides sind Urbedürfnisse und wenn sie befriedigt sind, tragen sie zu einem großen Teil für mehr Lebenszufriedenheit und somit auch Ausgeglichenheit im Leben bei.

Auf der anderen Seite sind Erwartungen mit dem Verantwortungsbewusst-sein verknüpft. Wir haben im Verlaufe des Lebens viele Erfahrungen in Bezug auf das Verantwortungsbewusst-sein gemacht und daraus gelernt. Diese Erfahrungen wurden langsam zu Überzeugungen. Daraus können sich hohe Erwartungen an uns selbst gebildet haben. Genau diese Überzeugung und Erwartungshaltung können unsere Work-Life-Balance maßgeblich beeinträchtigen. Das gleiche gilt auch bei der Qualität des Perfektionismus.

Wenn du also überzeugt bist, dass es in jeder Situation immer gut ist, ein hohes Verantwortungsbewusst-sein oder einen überdurchschnittlich hohen Perfektionismus an den Tag zu legen, dann darfst du dir ein paar ganz zentrale Fragen stellen:

Verantwortungs-bewusstsein

Gibt es eine Situation, wo ich gespürt habe, dass ich zu viel Verantwortung übernommen habe?


Was habe ich in dieser Situation erwartet?

Ist das, was ich erwartet habe, auch eingetroffen? Wenn nein, warum nicht?

Was wäre passiert, wenn ich diese Aufgabe nicht übernommen hätte?

Wie könnte ich in Zukunft in einer ähnlichen Situationen anders entscheiden?

Was würde das für mich und meine Ausgeglichenheit bedeuten?

Perfektionismus

Gibt es eine Situation, in der du im Nachhinein festgestellt hast, dass dich dein Perfektionismus viel zu sehr vereinnahmt hat?

Was habe ich in dieser Situation erwartet?

Ist das, was ich erwartet habe, auch eingetroffen?

Was wäre passiert, wenn ich die Arbeit weniger perfektionistisch erledigt hätte?

Wie könnte ich in Zukunft in einer ähnlichen Situation anders handeln?

Was würde das für mich und meine Ausgeglichenheit bedeuten?


Mythos #4: «Karrierewechsel sind nur für die ganz Mutigen»

48% der Befragten haben bereits einen Quereinstieg gewagt.

75% von ihnen bezeichnen diesen als erfolgreich.

Was, wenn Mut gar nicht die Hauptzutat ist?

Was, wenn es vielmehr um kalkuliertes Risiko geht – wie beim Schach: Du setzt nicht alles auf eine Karte, sondern planst deine Züge klug, bevor du ziehst.

In der Lebensmitte hast du einen entscheidenden Vorteil:

Du weißt, was du willst – und was du nicht mehr akzeptierst. 

Deine Entschlossenheit ist dein Kompass. 

Du hast gelernt, vorausschauend zu planen – beruflich wie privat. Genau diese Weitsicht ist oft wertvoller als der sprichwörtliche «Mut-Sprung».


Doch manchmal tarnen wir unsere Zweifel als Mutproblem – und stecken fest, weil wir uns selbst eine Ausrede servieren:

»Ich muss zuerst noch...»

»Der Zeitpunkt ist nicht richtig...»

Wie lange sagst du dir das schon?


Hier darfst du achtsam sein: Gibt es gute Gründe, die gegen einen Wechsel sprechen? Im Sinne von: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben? Oder ist es vielmehr eine Ausrede, weil du dich nicht traust?

Expertentipp von Vera Tschudi, Leadership-Expertin:

In ihrer Podcast Folge 311 «Wann ist der richtige Zeitpunkt?» spricht Leadership-Expertin Vera Tschudi über Aufschiebe-Muster bei wichtigen Entscheidungen. Sie rät, ehrlich zu prüfen, ob ein angeblich fehlender Mut nicht längst nur eine Ausrede ist:

«Fragen Sie sich ehrlich: Wie lange sage ich mir das schon? Ein Jahr? Fünf Jahre? Wenn es Jahre sind, dann ist es wahrscheinlich eine Ausrede und hat wenig mit Mut zu tun.»

Mini-Aufgabe (2 - 3 Minuten)

Wie lange erzähle ich mir schon, «der Zeitpunkt ist nicht richtig»?
Ist das wirklich eine strategische Entscheidung – oder eine bequeme Verzögerungstaktik?
Sei ehrlich mit dir und schreib die Antwort auf.

Und wenn dich jetzt die Sorge packt, dass dich ein solcher Schritt finanziell ausbremsen könnte, dann solltest du Mythos 5 ganz genau lesen…

Mythos #5: «Berufswechsel bedeuten finanzielle Einbußen»

Das stimmt nicht pauschal.
Diese Fakten solltest du kennen:

McKinsey-Studie zeigt: Strategische Jobwechsel bringen oft ein Gehaltsplus – besonders bei gleichbleibender oder höherer Qualifikation.
StepStone-Analyse aus dem Jahr 2024 zeigt: dass Fachkräfte über 45 Jahre, die den Job wechseln, im Schnitt 18 % mehr verdienen als zuvor.

Der Unterschied liegt in zwei Dingen:

Das Umfeld: Manche Branchen zahlen besser. Ein Branchenwechsel kann bares Geld wert sein. Verschaffe dir einen Überblick.
Dein Marktwert: Viele unterschätzen sich massiv.

Expertentipp von Verhandlungsexpertin und Wirtschaftswissenschaftlerin Ljubow Strobel:

Als Verhandlungsexpertin und Wirtschaftswissenschaftlerin weiß sie genau, worauf es ankommt. In ihren Podcasts teilt sie praxisnahe Tipps, wie Frauen erfolgreich ihr Gehalt verhandeln können.

«...Immer dann, wenn der Marktwert und deine Tätigkeit nicht dem aktuellen Gehalt entspricht, ist ein guter Zeitpunkt zu verhandeln.»

«…Zuallererst ist mir das Thema Selbstbewusstsein wichtig. Denn wenn du dir selbst über deine Erfolge klar und bewusst bist, steigert das dein Selbstbewusstsein. Und das merkt man an deiner Körperhaltung, an deiner Stimme, in allen Bereichen. Und das hilft dir so sehr, selbstsicher in das Gespräch zu gehen


Praxisbeispiel

Eine meiner Klientinnen hat das zu Herzen genommen. 

Sie hatte eine Führungsposition, die sie komplett aufgerieben hat. Nach ihrer Genesung wollte sie wieder einsteigen – aber anders.

Trotz Tarifvertrag bekam sie eine Stelle ohne Führungsverantwortung bei gleichbleibendem Lohn.

Das Ergebnis? Weniger Überstunden. Keine schlaflosen Nächte. Mehr Zeit für ihre Herzensprojekte.

Mini-Aufgabe (10 Minuten)

Notiere 5 deiner größten beruflichen Erfolge der letzten Jahre.
Schreibe dazu, welchen Mehrwert sie deinem Arbeitgeber gebracht haben (z. B. Zeitersparnis, Umsatzsteigerung, bessere Zusammenarbeit).

Geld ist also oft weniger das Problem – die größere Blockade steckt in unserem Bild davon, wie Karriere «aussehen muss». Lass uns damit in Mythos 6 weitermachen.

Karriere-Mythen-alternative Karrierewege

Teil 2: Karrierewege vielfältig gestalten – jenseits der klassischen Leiter

Denkst du immer noch in alten Karrieremustern? Dabei gibt es heute viel mehr Möglichkeiten, deinen Weg zu gestalten.

Die Mythen in diesem Abschnitt halten dich in starren Vorstellungen gefangen und verhindern, dass du den Spielraum nutzt, der dir bereits zur Verfügung steht.

Wenn du sie loslässt, kannst du deinen eigenen Weg entwerfen – einen, der zu deiner Persönlichkeit, deinen Stärken und deinem Leben passt. 

Zeit für einen Reality-Check.

Mythos #6: «Karriere bedeutet immer vertikaler Aufstieg und Führungsposition.»

Viele Menschen haben immer noch eine lineare Vorstellung von Karriere: Sprosse für Sprosse geht es nach oben, bis man irgendwann „ganz oben” angekommen ist.

Das klingt nach dem klassischen Bild von beruflichem Erfolg: Führungsverantwortung, ein größeres Büro und ein höheres Gehalt.

Doch die Wahrheit ist: Erfolg hat viele Gesichter. Und er verändert sich im Laufe eines Lebens.

Für die einen bedeutet er Macht und Verantwortung. Für andere ist es die Expertise in einem Fachbereich. Wieder andere wollen breit gefächertes Wissen.

Die Digitalisierung hat eine Demokratisierung der Arbeitswelt angestoßen:
Mehr Mitsprache. Mehr Einbringen. Expertise statt nur Hierarchie.

Es gibt mindestens vier alternative Karrierewege:

Fachlaufbahn (Deep Expertise)
Projektlaufbahn (Vielseitigkeit)
Beraterlaufbahn (Wissenstransfer)
Experten-Netzwerk (horizontale Vernetzung)

Mini-Aufgabe (2 - 3 Minuten)

Welche dieser Karrierewege reizt dich am meisten – und warum?
Notiere 2 bis 3 Gründe.

Erfolg muss nicht für alle gleich aussehen – und manchmal liegt er genau dort, wo du bislang nicht gesucht hast.

Warum ein Wechsel in eine neue Arbeitsform (ja, auch Selbstständigkeit) nicht automatisch ein Risiko ist, erfährst du in Mythos 7.

Mythos #7: «Selbstständigkeit ist in der Lebensmitte zu riskant.»

Das kommt darauf an – und oft ist das Risiko viel geringer, als du denkst. 

Eine Zahl wird dich überraschen: 48 % der selbstständigen Frauen in der DACH-Region sind die Hauptverdienerinnen in ihren Haushalten. Viele Frauen berichten von einer «verbesserter Lebensqualität», weil sie ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht haben.

Die Lebensmitte ist oft der ideale Zeitpunkt:

Du hast Erfahrung und ein Netzwerk.
Oft hast du auch finanzielle Reserven.
Du kennst die Bedürfnisse des Marktes besser als je zuvor.
Experten-Netzwerk (horizontale Vernetzung)

Aber da ist auch die Komponente der Risikobereitschaft. Wie wichtig ist dir finanzielle Absicherung? Wie gehst du mit einer unsicheren Auftragslage um?

Diese Fragen darfst du ganz genau für dich klären.

Eine Selbstständigkeit muss nicht von heute auf morgen passieren. 

Du kannst stufenweise vorgehen – ein zweites Standbein aufbauen, während du noch angestellt bist.

Expertentipp – Selbständige Frauen Schweiz:

In der Podcast Folge 54 «Zurück zum Anfang: So würden wir unsere Selbständigkeit aufbauen» geben die Selbständigen Frauen Schweiz einen klaren Rat:

«Du solltest ein klares Bild von deinen privaten Ausgaben sowie von deinen möglichen Einnahmen haben. Mache eine Liste von wirklich allen monatlichen Ausgaben. Danach überlege dir, ob und wie du die Fixkosten reduzieren kannst. Kläre für dich die Frage, ob du an dein Erspartes ran willst, solltest du in deiner Selbständigkeit auf eine Durststrecke stoßen.»

Mini-Aufgabe (15 Minuten)

Schreib deine monatlichen Fixkosten auf.
Markiere 2 Positionen, die du kurzfristig reduzieren könntest, um einen Sicherheitspuffer zu schaffen.

Selbstständigkeit ist nur eine von vielen Möglichkeiten, um dein Arbeitsleben neu zu gestalten.

Eine andere, oft unterschätzte Option ist es, den Kurs komplett zu wechseln und in einem anderen Bereich durchzustarten. Mehr dazu erfährst du in Mythos 8.

Es geht im Grunde genommen um unsere Identität - unseren wahren Kern. Dieser Kern ist wie ein Kompass in all unseren Rollen. Und in diesem Kern stecken auch die eigenen Erwartungen.
Welche Erwartungen stellen wir an uns selbst und an das Leben? Aus den Erwartungen bilden wir mit der Zeit Überzeugungen.

Gehen wir zurück zum Verantwortungsbewusst-sein. Wir haben festgestellt, dass es sowohl ein Antrieb als auch ein Hinderungsgrund für mehr Ausgeglichenheit in deinem Leben ist.
Sie kann dir auf der einen Seite Freude und Stolz schenken, weil du dich gebraucht und zugehörig fühlst. Beides sind Urbedürfnisse und wenn sie befriedigt sind, tragen sie zu einem großen Teil für mehr Lebenszufriedenheit und somit auch Ausgeglichenheit im Leben bei.

Auf der anderen Seite sind Erwartungen mit dem Verantwortungsbewusst-sein verknüpft. Wir haben im Verlaufe des Lebens viele Erfahrungen in Bezug auf das Verantwortungsbewusst-sein gemacht und daraus gelernt. Diese Erfahrungen wurden langsam zu Überzeugungen. Daraus können sich hohe Erwartungen an uns selbst gebildet haben. Genau diese Überzeugung und Erwartungshaltung können unsere Work-Life-Balance maßgeblich beeinträchtigen. Das gleiche gilt auch bei der Qualität des Perfektionismus.

Wenn du also überzeugt bist, dass es in jeder Situation immer gut ist, ein hohes Verantwortungsbewusst-sein oder einen überdurchschnittlich hohen Perfektionismus an den Tag zu legen, dann darfst du dir ein paar ganz zentrale Fragen stellen:

Verantwortungs-bewusstsein

Gibt es eine Situation, wo ich gespürt habe, dass ich zu viel Verantwortung übernommen habe?


Was habe ich in dieser Situation erwartet?

Ist das, was ich erwartet habe, auch eingetroffen? Wenn nein, warum nicht?

Was wäre passiert, wenn ich diese Aufgabe nicht übernommen hätte?

Wie könnte ich in Zukunft in einer ähnlichen Situationen anders entscheiden?

Was würde das für mich und meine Ausgeglichenheit bedeuten?

Perfektionismus

Gibt es eine Situation, in der du im Nachhinein festgestellt hast, dass dich dein Perfektionismus viel zu sehr vereinnahmt hat?

Was habe ich in dieser Situation erwartet?

Ist das, was ich erwartet habe, auch eingetroffen?

Was wäre passiert, wenn ich die Arbeit weniger perfektionistisch erledigt hätte?

Wie könnte ich in Zukunft in einer ähnlichen Situation anders handeln?

Was würde das für mich und meine Ausgeglichenheit bedeuten?


Es geht im Grunde genommen um unsere Identität - unseren wahren Kern. Dieser Kern ist wie ein Kompass in all unseren Rollen. Und in diesem Kern stecken auch die eigenen Erwartungen.
Welche Erwartungen stellen wir an uns selbst und an das Leben? Aus den Erwartungen bilden wir mit der Zeit Überzeugungen.

Gehen wir zurück zum Verantwortungsbewusst-sein. Wir haben festgestellt, dass es sowohl ein Antrieb als auch ein Hinderungsgrund für mehr Ausgeglichenheit in deinem Leben ist.
Sie kann dir auf der einen Seite Freude und Stolz schenken, weil du dich gebraucht und zugehörig fühlst. Beides sind Urbedürfnisse und wenn sie befriedigt sind, tragen sie zu einem großen Teil für mehr Lebenszufriedenheit und somit auch Ausgeglichenheit im Leben bei.

Auf der anderen Seite sind Erwartungen mit dem Verantwortungsbewusst-sein verknüpft. Wir haben im Verlaufe des Lebens viele Erfahrungen in Bezug auf das Verantwortungsbewusst-sein gemacht und daraus gelernt. Diese Erfahrungen wurden langsam zu Überzeugungen. Daraus können sich hohe Erwartungen an uns selbst gebildet haben. Genau diese Überzeugung und Erwartungshaltung können unsere Work-Life-Balance maßgeblich beeinträchtigen. Das gleiche gilt auch bei der Qualität des Perfektionismus.

Wenn du also überzeugt bist, dass es in jeder Situation immer gut ist, ein hohes Verantwortungsbewusst-sein oder einen überdurchschnittlich hohen Perfektionismus an den Tag zu legen, dann darfst du dir ein paar ganz zentrale Fragen stellen:

Verantwortungs-bewusstsein

Gibt es eine Situation, wo ich gespürt habe, dass ich zu viel Verantwortung übernommen habe?


Was habe ich in dieser Situation erwartet?

Ist das, was ich erwartet habe, auch eingetroffen? Wenn nein, warum nicht?

Was wäre passiert, wenn ich diese Aufgabe nicht übernommen hätte?

Wie könnte ich in Zukunft in einer ähnlichen Situationen anders entscheiden?

Was würde das für mich und meine Ausgeglichenheit bedeuten?

Perfektionismus

Gibt es eine Situation, in der du im Nachhinein festgestellt hast, dass dich dein Perfektionismus viel zu sehr vereinnahmt hat?

Was habe ich in dieser Situation erwartet?

Ist das, was ich erwartet habe, auch eingetroffen?

Was wäre passiert, wenn ich die Arbeit weniger perfektionistisch erledigt hätte?

Wie könnte ich in Zukunft in einer ähnlichen Situation anders handeln?

Was würde das für mich und meine Ausgeglichenheit bedeuten?


Du darfst anerkennen, dass du nicht perfekt sein musst. Du darfst akzeptieren, dass du nicht für alles die Verantwortung übernehmen musst.

Der Perfektionismus und das Verantwortungs-bewusstsein zahlen auf deine Energie ein.

Du darfst gut in dich hineinspüren, wie viel Energie du aus diesen Qualitäten ziehst.
Ganz wesentlich ist aber auch, dass du lernst zu spüren, wie viel Energie dir diese Qualitäten rauben.

Frage dich in diesem Zusammenhang auch:
Ist es den zusätzlichen Einsatz wert, deine Ausgeglichenheit aufs Spiel zu setzen?

Mythos #8: «Quereinstieg ist nur etwas für junge Leute ohne klare Richtung.»

Das Gegenteil ist wahr.

Ein Quereinstieg in der Lebensmitte ist oft das Ergebnis einer klaren inneren Ausrichtung – nicht von Orientierungslosigkeit.

Du weißt, was dich erfüllt, und bist bereit, bewusst in einen neuen Bereich zu wechseln.

Praxisbeispiel

Ein Bekannter in den Vierzigern, gut bezahlt im internationalen Konzern, merkte: «Mein Job hat null Impact.»

Nach zwei Jahren Weiterbildung arbeitet er heute in einer kleinen Gemeinde.

Das Gehalt ist niedriger – seine Lebensfreude dafür umso höher.

Immer mehr Unternehmen wie SBB oder Zürcher Kantonalbank setzen bewusst auf Quereinsteiger:innen.

Expertentipp von Jessica Barletta

In einem Beitrag auf dem Karriereblog der Zürcher Kantonalbank erklärt Rekrutierungsexpertin Jessica Barletta, worauf es beim Quereinstieg wirklich ankommt:

«Zeigen Sie Ihre Leidenschaft und Bereitschaft, sich einzuarbeiten. Ihre bisherigen Fähigkeiten sind wertvoll. Ziehen Sie Parallelen zwischen Ihren Erfahrungen und den neuen Anforderungen. Erzählen Sie eine Geschichte, die erklärt, warum Sie wertvoll sind.»

Mini-Aufgabe (10 Minuten)

Schreib 3 Fähigkeiten auf, die du aus deinem bisherigen Beruf mitbringst.
Formuliere zu jeder Fähigkeit einen Satz, wie sie in einem völlig anderen Job wertvoll wäre.

Ein Quereinstieg kann funktionieren. Wie dies am besten gelingt, findest du im Artikel «Quereinstieg: Der Schlüssel zur beruflichen Neuorientierung und persönlichen Weiterentwicklung.»

Wenn du jetzt denkst, ein Quereinstieg bringt zwar Abwechslung, aber nicht unbedingt mehr Sinn – dann lass uns im nächsten Mythos anschauen, warum sinnvolle Jobs oft genau da versteckt sind, wo du sie nicht vermutest.

Es geht im Grunde genommen um unsere Identität - unseren wahren Kern. Dieser Kern ist wie ein Kompass in all unseren Rollen. Und in diesem Kern stecken auch die eigenen Erwartungen.
Welche Erwartungen stellen wir an uns selbst und an das Leben? Aus den Erwartungen bilden wir mit der Zeit Überzeugungen.

Gehen wir zurück zum Verantwortungsbewusst-sein. Wir haben festgestellt, dass es sowohl ein Antrieb als auch ein Hinderungsgrund für mehr Ausgeglichenheit in deinem Leben ist.
Sie kann dir auf der einen Seite Freude und Stolz schenken, weil du dich gebraucht und zugehörig fühlst. Beides sind Urbedürfnisse und wenn sie befriedigt sind, tragen sie zu einem großen Teil für mehr Lebenszufriedenheit und somit auch Ausgeglichenheit im Leben bei.

Auf der anderen Seite sind Erwartungen mit dem Verantwortungsbewusst-sein verknüpft. Wir haben im Verlaufe des Lebens viele Erfahrungen in Bezug auf das Verantwortungsbewusst-sein gemacht und daraus gelernt. Diese Erfahrungen wurden langsam zu Überzeugungen. Daraus können sich hohe Erwartungen an uns selbst gebildet haben. Genau diese Überzeugung und Erwartungshaltung können unsere Work-Life-Balance maßgeblich beeinträchtigen. Das gleiche gilt auch bei der Qualität des Perfektionismus.

Wenn du also überzeugt bist, dass es in jeder Situation immer gut ist, ein hohes Verantwortungsbewusst-sein oder einen überdurchschnittlich hohen Perfektionismus an den Tag zu legen, dann darfst du dir ein paar ganz zentrale Fragen stellen:

Verantwortungs-bewusstsein

Gibt es eine Situation, wo ich gespürt habe, dass ich zu viel Verantwortung übernommen habe?


Was habe ich in dieser Situation erwartet?

Ist das, was ich erwartet habe, auch eingetroffen? Wenn nein, warum nicht?

Was wäre passiert, wenn ich diese Aufgabe nicht übernommen hätte?

Wie könnte ich in Zukunft in einer ähnlichen Situationen anders entscheiden?

Was würde das für mich und meine Ausgeglichenheit bedeuten?

Perfektionismus

Gibt es eine Situation, in der du im Nachhinein festgestellt hast, dass dich dein Perfektionismus viel zu sehr vereinnahmt hat?

Was habe ich in dieser Situation erwartet?

Ist das, was ich erwartet habe, auch eingetroffen?

Was wäre passiert, wenn ich die Arbeit weniger perfektionistisch erledigt hätte?

Wie könnte ich in Zukunft in einer ähnlichen Situation anders handeln?

Was würde das für mich und meine Ausgeglichenheit bedeuten?


Du darfst anerkennen, dass du nicht perfekt sein musst. Du darfst akzeptieren, dass du nicht für alles die Verantwortung übernehmen musst.

Der Perfektionismus und das Verantwortungs-bewusstsein zahlen auf deine Energie ein.

Du darfst gut in dich hineinspüren, wie viel Energie du aus diesen Qualitäten ziehst.
Ganz wesentlich ist aber auch, dass du lernst zu spüren, wie viel Energie dir diese Qualitäten rauben.

Frage dich in diesem Zusammenhang auch:
Ist es den zusätzlichen Einsatz wert, deine Ausgeglichenheit aufs Spiel zu setzen?

Mythos #9: «Sinnvolle Jobs gibt es nur in NGOs»

Das ist viel zu eng gedacht.

Eine Ipsos-Umfrage aus dem Jahr 2024 zeigt: dass 78% der Arbeitnehmer über 40-jährigen Arbeitnehmenden «Sinn» nicht über die Branche, sondern über die Art der Tätigkeit und die Unternehmenskultur definieren.

Sinnvolle Jobs existieren überall:

Nachhaltigkeitsmanagement in Industrieunternehmen
Diversity & Inclusion in Konzernen
Kundenservice mit echtem Mehrwert
Personalentwicklung und Coaching
Positionen im Bereich Corporate Social Responsibility-Positionen

Praxisbeispiel

Ich habe das klassische Marketing verlassen und bin zu einer Agentur gewechselt, die ausschließlich karitative Organisationen betreut. 

Es ist die gleiche Branche, aber ich hatte ein völlig anderes Gefühl am Ende des Tages.

Meine Zeit floss nicht mehr in Waschmittelwerbung, sondern in wichtige gesellschaftliche Anliegen.

Mini-Aufgabe (5 Minuten)

Notiere 3 Werte, die dir am Herzen liegen.
Schreibe zu jedem Punkt, wie er sich in deinem Berufsalltag zeigen sollte, damit deine Arbeit für dich Sinn ergibt.

Doch Sinn allein reicht nicht aus, wenn der Alltag dich auffrisst. Deshalb schauen wir uns als Nächstes an, warum eine gute Work-Life-Balance keine Luxusangelegenheit ist, sondern die Basis dafür, dass du diesen Sinn überhaupt leben kannst.

Es geht im Grunde genommen um unsere Identität - unseren wahren Kern. Dieser Kern ist wie ein Kompass in all unseren Rollen. Und in diesem Kern stecken auch die eigenen Erwartungen.
Welche Erwartungen stellen wir an uns selbst und an das Leben? Aus den Erwartungen bilden wir mit der Zeit Überzeugungen.

Gehen wir zurück zum Verantwortungsbewusst-sein. Wir haben festgestellt, dass es sowohl ein Antrieb als auch ein Hinderungsgrund für mehr Ausgeglichenheit in deinem Leben ist.
Sie kann dir auf der einen Seite Freude und Stolz schenken, weil du dich gebraucht und zugehörig fühlst. Beides sind Urbedürfnisse und wenn sie befriedigt sind, tragen sie zu einem großen Teil für mehr Lebenszufriedenheit und somit auch Ausgeglichenheit im Leben bei.

Auf der anderen Seite sind Erwartungen mit dem Verantwortungsbewusst-sein verknüpft. Wir haben im Verlaufe des Lebens viele Erfahrungen in Bezug auf das Verantwortungsbewusst-sein gemacht und daraus gelernt. Diese Erfahrungen wurden langsam zu Überzeugungen. Daraus können sich hohe Erwartungen an uns selbst gebildet haben. Genau diese Überzeugung und Erwartungshaltung können unsere Work-Life-Balance maßgeblich beeinträchtigen. Das gleiche gilt auch bei der Qualität des Perfektionismus.

Wenn du also überzeugt bist, dass es in jeder Situation immer gut ist, ein hohes Verantwortungsbewusst-sein oder einen überdurchschnittlich hohen Perfektionismus an den Tag zu legen, dann darfst du dir ein paar ganz zentrale Fragen stellen:

Verantwortungs-bewusstsein

Gibt es eine Situation, wo ich gespürt habe, dass ich zu viel Verantwortung übernommen habe?


Was habe ich in dieser Situation erwartet?

Ist das, was ich erwartet habe, auch eingetroffen? Wenn nein, warum nicht?

Was wäre passiert, wenn ich diese Aufgabe nicht übernommen hätte?

Wie könnte ich in Zukunft in einer ähnlichen Situationen anders entscheiden?

Was würde das für mich und meine Ausgeglichenheit bedeuten?

Perfektionismus

Gibt es eine Situation, in der du im Nachhinein festgestellt hast, dass dich dein Perfektionismus viel zu sehr vereinnahmt hat?

Was habe ich in dieser Situation erwartet?

Ist das, was ich erwartet habe, auch eingetroffen?

Was wäre passiert, wenn ich die Arbeit weniger perfektionistisch erledigt hätte?

Wie könnte ich in Zukunft in einer ähnlichen Situation anders handeln?

Was würde das für mich und meine Ausgeglichenheit bedeuten?


Du darfst anerkennen, dass du nicht perfekt sein musst. Du darfst akzeptieren, dass du nicht für alles die Verantwortung übernehmen musst.

Der Perfektionismus und das Verantwortungs-bewusstsein zahlen auf deine Energie ein.

Du darfst gut in dich hineinspüren, wie viel Energie du aus diesen Qualitäten ziehst.
Ganz wesentlich ist aber auch, dass du lernst zu spüren, wie viel Energie dir diese Qualitäten rauben.

Frage dich in diesem Zusammenhang auch:
Ist es den zusätzlichen Einsatz wert, deine Ausgeglichenheit aufs Spiel zu setzen?

Karreiere-Mythen-Work-Life-Balance

Teil 3: Karriere im Einklang mit dem Leben – Balance statt Selbstaufgabe

Eine Karriere ist nur dann nachhaltig, wenn sie zu deinem Leben passt – und nicht umgekehrt. 

Die Mythen in diesem Abschnitt sind tückisch, weil sie oft wie dieser Glaubenssatz klingen: «So ist das eben im Job».

Wenn du sie entlarvst, kannst du Arbeit und Leben so ausbalancieren, dass beides seinen Raum bekommt und du dich nicht zwischen Beruf und Privatleben aufreiben musst.

Mythos #10: «Work-Life-Balance ist ein Luxus, den man sich nicht leisten kann.»

Dieser Mythos ist wie ein schlecht sitzender Schuh: 

Du spürst den Druck, gewöhnst dich an den Schmerz – und merkst gar nicht, wie sehr er dich bremst.

Das sind die Fakten:

Für 83% der Schweizer Arbeitnehmenden sind flexible Arbeitszeiten bei der Jobsuche ausschlaggebend.
48% würden eine Stelle ohne diese Flexibilität ablehnen.
66% würden einen Job ablehnen, der ihre Work-Life-Balance negativ beeinflusst.
64% der Befragten in der Schweiz geben an, dass ihre Arbeit für sie überhaupt eine wichtige Bedeutung hat – sprich: Balance ist keine Kür, sondern Voraussetzung, damit ein wichtiger Lebensbereich gesund bleibt.

Life‑Domain‑Balance statt «Work vs. Life».

Es geht nicht nur um die Balance zwischen Leben und Arbeit. Das wäre zu kurz gegriffen. 

Wir nehmen verschiedene Rollen ein: Wir sind Business-Frau, (Ehe)-Partnerin, Tochter, Freundin und vielleicht auch Mutter und versuchen, allen gerecht zu werden. 

Diese Rollen sind nicht immer gleich wichtig. Phasenweise gibt eine Rolle mehr Energie, während eine andere mehr Aufmerksamkeit braucht.

Praxisbeispiel

Als mein Partner vor einigen Jahren schwer erkrankt war, war der Job für mich ein guter Ausgleich zu den täglichen Sorgen. Ich konnte für ein paar Stunden die belastende Situation ausblenden und neue Energie tanken.

Expertentipp – Prof. Dr. Michaela Knecht

In einem Vortrag beim Forum Wirtschaftspsychologie 2022 der FHNW machte Prof. Dr. Michaela Knecht deutlich, warum persönliche Freizeit kein Luxus, sondern eine zentrale Ressource für Beruf und Familie ist.

«Es ist ganz wichtig, an der persönlichen Freizeit festzuhalten. Damit tut man nicht nur sich selbst etwas Gutes – es wirkt sich auch positiv aus auf Beruf und Familie.»

Mini-Aufgabe (5 Minuten)

Liste deine Rollen (s. oben) untereinander auf.
Bewerte, welche Rolle gerade mehr Aufmerksamkeit benötigt.
Überlege dir eine kleine Sache aus einer Rolle, die dir Energie gibt und die du täglich umsetzt.

Eine gute Work-Life-Balance oder Life-Domain-Balance ist keine Frage des Luxus, sondern eine Notwendigkeit.

Deine Energie sinnvoll zu nutzen, ist das eine. Freiheit im Alltag zu spüren, ist das andere. Dafür musst du nicht zwingend selbstständig sein. Im nächsten Schritt schauen wir, wie Selbstbestimmung auch im Angestelltenverhältnis gelingt.

Es geht im Grunde genommen um unsere Identität - unseren wahren Kern. Dieser Kern ist wie ein Kompass in all unseren Rollen. Und in diesem Kern stecken auch die eigenen Erwartungen.
Welche Erwartungen stellen wir an uns selbst und an das Leben? Aus den Erwartungen bilden wir mit der Zeit Überzeugungen.

Gehen wir zurück zum Verantwortungsbewusst-sein. Wir haben festgestellt, dass es sowohl ein Antrieb als auch ein Hinderungsgrund für mehr Ausgeglichenheit in deinem Leben ist.
Sie kann dir auf der einen Seite Freude und Stolz schenken, weil du dich gebraucht und zugehörig fühlst. Beides sind Urbedürfnisse und wenn sie befriedigt sind, tragen sie zu einem großen Teil für mehr Lebenszufriedenheit und somit auch Ausgeglichenheit im Leben bei.

Auf der anderen Seite sind Erwartungen mit dem Verantwortungsbewusst-sein verknüpft. Wir haben im Verlaufe des Lebens viele Erfahrungen in Bezug auf das Verantwortungsbewusst-sein gemacht und daraus gelernt. Diese Erfahrungen wurden langsam zu Überzeugungen. Daraus können sich hohe Erwartungen an uns selbst gebildet haben. Genau diese Überzeugung und Erwartungshaltung können unsere Work-Life-Balance maßgeblich beeinträchtigen. Das gleiche gilt auch bei der Qualität des Perfektionismus.

Wenn du also überzeugt bist, dass es in jeder Situation immer gut ist, ein hohes Verantwortungsbewusst-sein oder einen überdurchschnittlich hohen Perfektionismus an den Tag zu legen, dann darfst du dir ein paar ganz zentrale Fragen stellen:

Verantwortungs-bewusstsein

Gibt es eine Situation, wo ich gespürt habe, dass ich zu viel Verantwortung übernommen habe?


Was habe ich in dieser Situation erwartet?

Ist das, was ich erwartet habe, auch eingetroffen? Wenn nein, warum nicht?

Was wäre passiert, wenn ich diese Aufgabe nicht übernommen hätte?

Wie könnte ich in Zukunft in einer ähnlichen Situationen anders entscheiden?

Was würde das für mich und meine Ausgeglichenheit bedeuten?

Perfektionismus

Gibt es eine Situation, in der du im Nachhinein festgestellt hast, dass dich dein Perfektionismus viel zu sehr vereinnahmt hat?

Was habe ich in dieser Situation erwartet?

Ist das, was ich erwartet habe, auch eingetroffen?

Was wäre passiert, wenn ich die Arbeit weniger perfektionistisch erledigt hätte?

Wie könnte ich in Zukunft in einer ähnlichen Situation anders handeln?

Was würde das für mich und meine Ausgeglichenheit bedeuten?


Du darfst anerkennen, dass du nicht perfekt sein musst. Du darfst akzeptieren, dass du nicht für alles die Verantwortung übernehmen musst.

Der Perfektionismus und das Verantwortungs-bewusstsein zahlen auf deine Energie ein.

Du darfst gut in dich hineinspüren, wie viel Energie du aus diesen Qualitäten ziehst.
Ganz wesentlich ist aber auch, dass du lernst zu spüren, wie viel Energie dir diese Qualitäten rauben.

Frage dich in diesem Zusammenhang auch:
Ist es den zusätzlichen Einsatz wert, deine Ausgeglichenheit aufs Spiel zu setzen?

Mythos #11: «Echte Freiheit im Job gibt es nur für Selbstständige»

Wenn ich Frauen frage, was Freiheit bedeutet, höre ich:

«Ich will meinen Tag wieder selbst einteilen können.»

«Ich brauche mehr Freiraum für eigene Ideen.»

«Ich möchte mich weniger fremdgesteuert fühlen.»

Diese Frauen wollen nicht automatisch selbstständig werden.

Es gibt konkrete Hebel innerhalb eines Angestelltenverhältnisses.

Wo Freiheit im Job entsteht:

Zeit: Gleitzeit, Kernzeiten, reduziertes Pensum, Fokusblöcke ohne Meetings.
Ort: Hybrid- oder Remote-Tage, ruhige Zonen fürs konzentrierte Arbeiten.
Aufgaben: zugeschnitten auf Stärken, klare Verantwortlichkeiten.
Spielraum: Zielvereinbarungen statt Mikromanagement, Verantwortung für den Weg.
Erreichbarkeit: definierte Anwesenheitsfenster, klare Abgrenzung zur Freizeit.

Expertentipp

Freiheit im Job ist nicht nur eine Frage des Vertrags – sondern des Mutes, klar zu benennen, wie du arbeiten möchtest.

Mini-Aufgabe (5 Minuten)

Überlege dir, welchen kleinen Aspekt du als Win-Win in deinem aktuellen Job umsetzen könntest. Formuliere einen konkreten Vorschlag für deine Führungskraft oder dein Team, z. B.: «Ich blocke dienstags von 9–11 Uhr als Fokuszeit für Konzeptarbeit. In dieser Zeit bin ich nicht im Chat – danach hole ich alles nach.»
Teste das eine Woche lang und beobachte, was es verändert.

Freiheit im Job ist wertvoll, doch sie allein macht noch nicht glücklich. Was aber, wenn dir zwar der Freiraum gehört, der Inhalt deiner Arbeit dich aber nicht erfüllt?
In Mythos 12 schauen wir uns an, warum Erfüllung möglich ist, selbst wenn Arbeit immer Arbeit bleibt.

Es geht im Grunde genommen um unsere Identität - unseren wahren Kern. Dieser Kern ist wie ein Kompass in all unseren Rollen. Und in diesem Kern stecken auch die eigenen Erwartungen.
Welche Erwartungen stellen wir an uns selbst und an das Leben? Aus den Erwartungen bilden wir mit der Zeit Überzeugungen.

Gehen wir zurück zum Verantwortungsbewusst-sein. Wir haben festgestellt, dass es sowohl ein Antrieb als auch ein Hinderungsgrund für mehr Ausgeglichenheit in deinem Leben ist.
Sie kann dir auf der einen Seite Freude und Stolz schenken, weil du dich gebraucht und zugehörig fühlst. Beides sind Urbedürfnisse und wenn sie befriedigt sind, tragen sie zu einem großen Teil für mehr Lebenszufriedenheit und somit auch Ausgeglichenheit im Leben bei.

Auf der anderen Seite sind Erwartungen mit dem Verantwortungsbewusst-sein verknüpft. Wir haben im Verlaufe des Lebens viele Erfahrungen in Bezug auf das Verantwortungsbewusst-sein gemacht und daraus gelernt. Diese Erfahrungen wurden langsam zu Überzeugungen. Daraus können sich hohe Erwartungen an uns selbst gebildet haben. Genau diese Überzeugung und Erwartungshaltung können unsere Work-Life-Balance maßgeblich beeinträchtigen. Das gleiche gilt auch bei der Qualität des Perfektionismus.

Wenn du also überzeugt bist, dass es in jeder Situation immer gut ist, ein hohes Verantwortungsbewusst-sein oder einen überdurchschnittlich hohen Perfektionismus an den Tag zu legen, dann darfst du dir ein paar ganz zentrale Fragen stellen:

Verantwortungs-bewusstsein

Gibt es eine Situation, wo ich gespürt habe, dass ich zu viel Verantwortung übernommen habe?


Was habe ich in dieser Situation erwartet?

Ist das, was ich erwartet habe, auch eingetroffen? Wenn nein, warum nicht?

Was wäre passiert, wenn ich diese Aufgabe nicht übernommen hätte?

Wie könnte ich in Zukunft in einer ähnlichen Situationen anders entscheiden?

Was würde das für mich und meine Ausgeglichenheit bedeuten?

Perfektionismus

Gibt es eine Situation, in der du im Nachhinein festgestellt hast, dass dich dein Perfektionismus viel zu sehr vereinnahmt hat?

Was habe ich in dieser Situation erwartet?

Ist das, was ich erwartet habe, auch eingetroffen?

Was wäre passiert, wenn ich die Arbeit weniger perfektionistisch erledigt hätte?

Wie könnte ich in Zukunft in einer ähnlichen Situation anders handeln?

Was würde das für mich und meine Ausgeglichenheit bedeuten?


Du darfst anerkennen, dass du nicht perfekt sein musst. Du darfst akzeptieren, dass du nicht für alles die Verantwortung übernehmen musst.

Der Perfektionismus und das Verantwortungs-bewusstsein zahlen auf deine Energie ein.

Du darfst gut in dich hineinspüren, wie viel Energie du aus diesen Qualitäten ziehst.
Ganz wesentlich ist aber auch, dass du lernst zu spüren, wie viel Energie dir diese Qualitäten rauben.

Frage dich in diesem Zusammenhang auch:
Ist es den zusätzlichen Einsatz wert, deine Ausgeglichenheit aufs Spiel zu setzen?

Mythos #12: «Ein erfüllender Job ist unrealistisch – Arbeit bleibt Arbeit»

Mit zunehmendem Alter und Erfahrung gewinnt die Sinnsuche an Intensität.

Hier sind ein paar Fakten aus einer aktuellen Studie der Bertelsmann Stiftung:

Demnach priorisieren Frauen «persönliche Entwicklung» und «Gestaltungsspielraum» als subjektive Erfolgskriterien für eine gute Karriere – noch vor Status und Gehalt.

Oft suchen sie auch eine Arbeit, die einen gesellschaftlichen Nutzen stiftet.

Dieser Drang nach Wirkung und Wachstum ist eine starke Triebfeder für berufliche Veränderungen.

Du hast deine erste Karrierephase bereits hinter dir, hast viel erreicht und dich zeitweise für Familie oder andere Verpflichtungen zurückgenommen.
Jetzt suchst du Rollen, die dir:

tiefe Erfüllung bieten, mit deinen Werten übereinstimmen,
dir ermöglichen, einen spürbaren Beitrag zu leisten, ohne dich zu verausgaben.

Die einen wollen noch einmal richtig durchstarten. Andere haben schon viel geleistet und möchten ihre Ressourcen nun gezielt einsetzen.

Wir sind ehrlich: Arbeit bleibt Arbeit. 

Es gibt anstrengende und beflügelnde Phasen. Das wissen wir.

Gerade weil wir das Bedürfnis haben, etwas zurückzugeben, sind wir umsichtig und haben oft eine Win-Win-Haltung.

Einen erfüllenden Job zu gestalten, ist wie einen Garten anzulegen: Er wird nicht immer nur blühen, aber die Pflege lohnt sich für die Momente, in denen er in voller Pracht erstrahlt.

Daraus entsteht echte Zufriedenheit.

Expertentipp – Psychologin Dr. Tanja Köhler

In einem Interview auf psylife.de beschreibt die Psychologin Dr. Tanja Köhler:

«Es geht darum, die eigene Zufriedenheit zu finden und zu spüren, dass man nicht nur nach außen lebt, sondern 'bei sich selbst ist'. Das ist der Schlüssel zu erfüllender Arbeit.»

Mini-Aufgabe (5 Minuten)

Welche deiner bisherigen Aufgaben haben dich am meisten erfüllt?
Was davon fehlt dir aktuell und wie könntest du es wieder in deinen Alltag integrieren?
Überlege, welchen kleinen Schritt du diese Woche unternehmen kannst, um wieder mehr zu leben.

Bei der Suche nach einem Job, der uns wirklich guttut, tappen wir leicht in eine neue Falle:
Wir glauben, alles perfekt machen zu müssen, um ihn uns zu «verdienen».

Warum genau das dich ausbremst und nichts mit echtem Erfolg zu tun hat, erfährst du in Mythos 13.

Es geht im Grunde genommen um unsere Identität - unseren wahren Kern. Dieser Kern ist wie ein Kompass in all unseren Rollen. Und in diesem Kern stecken auch die eigenen Erwartungen.
Welche Erwartungen stellen wir an uns selbst und an das Leben? Aus den Erwartungen bilden wir mit der Zeit Überzeugungen.

Gehen wir zurück zum Verantwortungsbewusst-sein. Wir haben festgestellt, dass es sowohl ein Antrieb als auch ein Hinderungsgrund für mehr Ausgeglichenheit in deinem Leben ist.
Sie kann dir auf der einen Seite Freude und Stolz schenken, weil du dich gebraucht und zugehörig fühlst. Beides sind Urbedürfnisse und wenn sie befriedigt sind, tragen sie zu einem großen Teil für mehr Lebenszufriedenheit und somit auch Ausgeglichenheit im Leben bei.

Auf der anderen Seite sind Erwartungen mit dem Verantwortungsbewusst-sein verknüpft. Wir haben im Verlaufe des Lebens viele Erfahrungen in Bezug auf das Verantwortungsbewusst-sein gemacht und daraus gelernt. Diese Erfahrungen wurden langsam zu Überzeugungen. Daraus können sich hohe Erwartungen an uns selbst gebildet haben. Genau diese Überzeugung und Erwartungshaltung können unsere Work-Life-Balance maßgeblich beeinträchtigen. Das gleiche gilt auch bei der Qualität des Perfektionismus.

Wenn du also überzeugt bist, dass es in jeder Situation immer gut ist, ein hohes Verantwortungsbewusst-sein oder einen überdurchschnittlich hohen Perfektionismus an den Tag zu legen, dann darfst du dir ein paar ganz zentrale Fragen stellen:

Verantwortungs-bewusstsein

Gibt es eine Situation, wo ich gespürt habe, dass ich zu viel Verantwortung übernommen habe?


Was habe ich in dieser Situation erwartet?

Ist das, was ich erwartet habe, auch eingetroffen? Wenn nein, warum nicht?

Was wäre passiert, wenn ich diese Aufgabe nicht übernommen hätte?

Wie könnte ich in Zukunft in einer ähnlichen Situationen anders entscheiden?

Was würde das für mich und meine Ausgeglichenheit bedeuten?

Perfektionismus

Gibt es eine Situation, in der du im Nachhinein festgestellt hast, dass dich dein Perfektionismus viel zu sehr vereinnahmt hat?

Was habe ich in dieser Situation erwartet?

Ist das, was ich erwartet habe, auch eingetroffen?

Was wäre passiert, wenn ich die Arbeit weniger perfektionistisch erledigt hätte?

Wie könnte ich in Zukunft in einer ähnlichen Situation anders handeln?

Was würde das für mich und meine Ausgeglichenheit bedeuten?


Du darfst anerkennen, dass du nicht perfekt sein musst. Du darfst akzeptieren, dass du nicht für alles die Verantwortung übernehmen musst.

Der Perfektionismus und das Verantwortungs-bewusstsein zahlen auf deine Energie ein.

Du darfst gut in dich hineinspüren, wie viel Energie du aus diesen Qualitäten ziehst.
Ganz wesentlich ist aber auch, dass du lernst zu spüren, wie viel Energie dir diese Qualitäten rauben.

Frage dich in diesem Zusammenhang auch:
Ist es den zusätzlichen Einsatz wert, deine Ausgeglichenheit aufs Spiel zu setzen?

Karriere-Mythen-Selbstwert

Teil 4: Karriere beginnt im Kopf – Selbstwert stärken und innere Blockaden lösen

Die größten Karrierebremsen sitzen nicht auf dem Arbeitsmarkt.
Wenn du sie erkennst, kannst du dich von ihnen lösen, dein Selbstvertrauen stärken und Entscheidungen treffen, die wirklich zu dir passen.

Mythos #13: «Man muss perfekt sein, um erfolgreich zu sein.»

Diese Aussage kann eine lähmende Wirkung haben. 

Perfektionismus spielt in der Arbeitswelt eine perfide Doppelrolle: 

Einerseits wird er als Stärke verkauft. Meistens ist er jedoch ein Schutzschild für ein verletzliches Selbstwertgefühl.

Wie sich das zeigt:
Du willst es allen recht machen. Du arbeitest noch härter als deine Arbeitskolleg:innen.
Du zweifelst an deinen Erfolgen und denkst: «Das war nur Glück.»

So wirst du zur besten Cheerleaderin deiner eigenen Leistung und bist immer auf der Suche nach einem möglichst fehlerfreien Ergebnis.

Doch diese innere Cheerleaderin ist in Wahrheit eine verkappte innere Kritikerin:
Sie hört Lob kaum und will dich vor der Angst schützen, abgelehnt zu werden.

Fakten aus der Forschung

Die Bertelsmann Stiftung hat herausgefunden, dass viele Frauen ihre Fähigkeiten herunterspielen. 

Aus Angst, als «Hochstaplerinnen» entlarvt zu werden. 

Etwa 50% der Führungskräfte erleben solche Gefühle – Männer wie Frauen. Aber bei Frauen bremsen Selbstzweifel häufiger.

Was wirklich hinter dem Perfektionismus steckt:

Die Überzeugung, dass man nur angenommen und gemocht wird, wenn man perfekte Ergebnisse abliefert.
Die Angst vor Kritik und Ablehnung.
Die Verknüpfung zwischen dem Ergebnis deiner Arbeit und deinem Wert.

Diese Überzeugungen kosten enorm viel Energie.

Du darfst hier einen anderen Blick darauf werfen: Was wäre, wenn du auch ohne dein Tun wertvoll bist?

Expertentipp von Stefanie Stahl

Die Psychotherapeutin und Bestsellerautorin Stefanie Stahl erinnert daran, dass Selbstwert nicht von Leistung abhängt.

«Denk daran: Du musst nichts an dir verbessern, um liebenswert zu sein. Genau diese Haltung schafft Raum für echte Veränderung – ohne Druck

Mini-Aufgabe (5 Minuten)

Wo in deinem Job tritt deine «innere Cheerleaderin» auf und bremst dich gleichzeitig?
Nenne drei Eigenschaften, die dich liebenswert machen – ganz unabhängig von deiner Arbeit.

Perfektionismus loszulassen ist wie das erste Mal ohne Stützräder Fahrrad zu fahren: Es ist ungewohnt, aber auch befreiend.

«Eigentlich müsste ich doch zufrieden sein – andere wären es an meiner Stelle.»
Genau diesem inneren Druck gehen wir in Mythos 14 auf den Grund.

Es geht im Grunde genommen um unsere Identität - unseren wahren Kern. Dieser Kern ist wie ein Kompass in all unseren Rollen. Und in diesem Kern stecken auch die eigenen Erwartungen.
Welche Erwartungen stellen wir an uns selbst und an das Leben? Aus den Erwartungen bilden wir mit der Zeit Überzeugungen.

Gehen wir zurück zum Verantwortungsbewusst-sein. Wir haben festgestellt, dass es sowohl ein Antrieb als auch ein Hinderungsgrund für mehr Ausgeglichenheit in deinem Leben ist.
Sie kann dir auf der einen Seite Freude und Stolz schenken, weil du dich gebraucht und zugehörig fühlst. Beides sind Urbedürfnisse und wenn sie befriedigt sind, tragen sie zu einem großen Teil für mehr Lebenszufriedenheit und somit auch Ausgeglichenheit im Leben bei.

Auf der anderen Seite sind Erwartungen mit dem Verantwortungsbewusst-sein verknüpft. Wir haben im Verlaufe des Lebens viele Erfahrungen in Bezug auf das Verantwortungsbewusst-sein gemacht und daraus gelernt. Diese Erfahrungen wurden langsam zu Überzeugungen. Daraus können sich hohe Erwartungen an uns selbst gebildet haben. Genau diese Überzeugung und Erwartungshaltung können unsere Work-Life-Balance maßgeblich beeinträchtigen. Das gleiche gilt auch bei der Qualität des Perfektionismus.

Wenn du also überzeugt bist, dass es in jeder Situation immer gut ist, ein hohes Verantwortungsbewusst-sein oder einen überdurchschnittlich hohen Perfektionismus an den Tag zu legen, dann darfst du dir ein paar ganz zentrale Fragen stellen:

Verantwortungs-bewusstsein

Gibt es eine Situation, wo ich gespürt habe, dass ich zu viel Verantwortung übernommen habe?


Was habe ich in dieser Situation erwartet?

Ist das, was ich erwartet habe, auch eingetroffen? Wenn nein, warum nicht?

Was wäre passiert, wenn ich diese Aufgabe nicht übernommen hätte?

Wie könnte ich in Zukunft in einer ähnlichen Situationen anders entscheiden?

Was würde das für mich und meine Ausgeglichenheit bedeuten?

Perfektionismus

Gibt es eine Situation, in der du im Nachhinein festgestellt hast, dass dich dein Perfektionismus viel zu sehr vereinnahmt hat?

Was habe ich in dieser Situation erwartet?

Ist das, was ich erwartet habe, auch eingetroffen?

Was wäre passiert, wenn ich die Arbeit weniger perfektionistisch erledigt hätte?

Wie könnte ich in Zukunft in einer ähnlichen Situation anders handeln?

Was würde das für mich und meine Ausgeglichenheit bedeuten?


Du darfst anerkennen, dass du nicht perfekt sein musst. Du darfst akzeptieren, dass du nicht für alles die Verantwortung übernehmen musst.

Der Perfektionismus und das Verantwortungs-bewusstsein zahlen auf deine Energie ein.

Du darfst gut in dich hineinspüren, wie viel Energie du aus diesen Qualitäten ziehst.
Ganz wesentlich ist aber auch, dass du lernst zu spüren, wie viel Energie dir diese Qualitäten rauben.

Frage dich in diesem Zusammenhang auch:
Ist es den zusätzlichen Einsatz wert, deine Ausgeglichenheit aufs Spiel zu setzen?

Mythos #14: «Ich müsste eigentlich glücklich sein – andere wären es»

Du stehst in deinem Leben und denkst: «Eigentlich läuft doch alles gut. Andere wären froh über meinen Job, meine Sicherheit, meine Erfolge.» 

Doch dann meldet sich das schlechte Gewissen: «Bin ich undankbar? Bin ich zu anspruchsvoll?»

Die Wahrheit ist: Du hast dich verändert. 

Deine Prioritäten haben sich verschoben. Was früher gepasst hat, passt heute nicht mehr. Das ist völlig normal.

Es geht nicht mehr darum, etwas zu erreichen, nur weil es sich so gehört, oder weil es andere Menschen von uns verlangen.
Was uns mit 25 motiviert hat, scheint uns mit 45 nicht mehr passend:

der Status, der früher wichtig war,
das Eigenheim,
dein schönes Auto,
oder die Managerposition.

Das ist keine Krise. Das ist Entwicklung

In der Lebensmitte durchlaufen wir eine natürliche Neubewertung. Wir blicken zurück auf das, was wir erreicht haben oder nicht.

Weil du Höhen und Tiefen durchlebt hast, weißt du auch viel besser, was du nicht mehr willst. Nur ist es manchmal nicht so einfach, loszulassen. Wichtig ist, dass du dir erlaubst, dich von den alten Maßstäben zu lösen, die für dich keine Gültigkeit mehr haben.


Expertentipp von Dr. Katharina Tempel, Diplom-Psychologin

In ihrem Artikel «Das Glück in Dir – Glücklich sein ist Deine Wahl» beschreibt die Diplom-Psychologin:

«Der Schlüssel zum Glück liegt in dir selbst. Du bist die einzige Fee, die dein Leben braucht. Sobald du das erkennst, verändert sich dein Leben um 180° und mit ihm die ganze Welt.»

Mini-Aufgabe (5 Minuten)

Welche neuen Prioritäten sind entstanden, die du noch nicht lebst?
Notiere daneben drei Dinge, die dir heute wichtiger sind, und markiere den Punkt, den du ab dieser Woche stärker in dein Leben integrieren möchtest.

Und manchmal, wenn wir merken, dass uns etwas fehlt, versuchen wir, uns noch mehr einzusetzen.

Schließlich haben wir gelernt: Wer hart arbeitet, wird am Ende belohnt.
Warum dieser Glaubenssatz so trügerisch ist, erfährst du in Mythos 15.

Es geht im Grunde genommen um unsere Identität - unseren wahren Kern. Dieser Kern ist wie ein Kompass in all unseren Rollen. Und in diesem Kern stecken auch die eigenen Erwartungen.
Welche Erwartungen stellen wir an uns selbst und an das Leben? Aus den Erwartungen bilden wir mit der Zeit Überzeugungen.

Gehen wir zurück zum Verantwortungsbewusst-sein. Wir haben festgestellt, dass es sowohl ein Antrieb als auch ein Hinderungsgrund für mehr Ausgeglichenheit in deinem Leben ist.
Sie kann dir auf der einen Seite Freude und Stolz schenken, weil du dich gebraucht und zugehörig fühlst. Beides sind Urbedürfnisse und wenn sie befriedigt sind, tragen sie zu einem großen Teil für mehr Lebenszufriedenheit und somit auch Ausgeglichenheit im Leben bei.

Auf der anderen Seite sind Erwartungen mit dem Verantwortungsbewusst-sein verknüpft. Wir haben im Verlaufe des Lebens viele Erfahrungen in Bezug auf das Verantwortungsbewusst-sein gemacht und daraus gelernt. Diese Erfahrungen wurden langsam zu Überzeugungen. Daraus können sich hohe Erwartungen an uns selbst gebildet haben. Genau diese Überzeugung und Erwartungshaltung können unsere Work-Life-Balance maßgeblich beeinträchtigen. Das gleiche gilt auch bei der Qualität des Perfektionismus.

Wenn du also überzeugt bist, dass es in jeder Situation immer gut ist, ein hohes Verantwortungsbewusst-sein oder einen überdurchschnittlich hohen Perfektionismus an den Tag zu legen, dann darfst du dir ein paar ganz zentrale Fragen stellen:

Verantwortungs-bewusstsein

Gibt es eine Situation, wo ich gespürt habe, dass ich zu viel Verantwortung übernommen habe?


Was habe ich in dieser Situation erwartet?

Ist das, was ich erwartet habe, auch eingetroffen? Wenn nein, warum nicht?

Was wäre passiert, wenn ich diese Aufgabe nicht übernommen hätte?

Wie könnte ich in Zukunft in einer ähnlichen Situationen anders entscheiden?

Was würde das für mich und meine Ausgeglichenheit bedeuten?

Perfektionismus

Gibt es eine Situation, in der du im Nachhinein festgestellt hast, dass dich dein Perfektionismus viel zu sehr vereinnahmt hat?

Was habe ich in dieser Situation erwartet?

Ist das, was ich erwartet habe, auch eingetroffen?

Was wäre passiert, wenn ich die Arbeit weniger perfektionistisch erledigt hätte?

Wie könnte ich in Zukunft in einer ähnlichen Situation anders handeln?

Was würde das für mich und meine Ausgeglichenheit bedeuten?


Du darfst anerkennen, dass du nicht perfekt sein musst. Du darfst akzeptieren, dass du nicht für alles die Verantwortung übernehmen musst.

Der Perfektionismus und das Verantwortungs-bewusstsein zahlen auf deine Energie ein.

Du darfst gut in dich hineinspüren, wie viel Energie du aus diesen Qualitäten ziehst.
Ganz wesentlich ist aber auch, dass du lernst zu spüren, wie viel Energie dir diese Qualitäten rauben.

Frage dich in diesem Zusammenhang auch:
Ist es den zusätzlichen Einsatz wert, deine Ausgeglichenheit aufs Spiel zu setzen?

Mythos #15: «Nur harte Arbeit zahlt sich aus.»

Du gehörst wahrscheinlich zu der Generation, der eingebläut wurde: «Wer hart arbeitet, wird belohnt.»

Du hast dein Bestes gegeben, bist oft länger im Büro geblieben und hast viel geleistet. Die Hustle-Culture ist ein Relikt aus der Industrialisierung.

Damals galt: Wer tüchtig ist, genießt Ansehen.

Die Tech-Szene im Silicon Valley hat dem Ganzen einen neuen Anstrich verpasst. Am Arbeitsplatz tauchten hippe Kaffeeecken auf. Man konnte draußen unter dem Sonnenschirm oder drinnen in bequemen Sesseln arbeiten.

Geblieben ist jedoch, dass man überall und ständig arbeiten kann und so die Erholungszeiten ignoriert.

Unser Selbstwertgefühl ist oft eng mit der Arbeit verknüpft. Beruflicher Erfolg ist wichtig. 

Wer nicht produktiv genug ist, empfindet das oft als persönliches Versagen. Individuelle Lebensumstände werden dabei ignoriert.

In der Schweiz ist auf einer Party die zweite Frage meist: «Und, was machst du beruflich?»

Praxisbeispiel

Eine Klientin hatte eine sehr ausgeprägte Leistungsorientierung. Diese war gleichzeitig Segen und Fluch. 

Einerseits war sie dadurch sehr effizient und konnte Prozesse optimieren.

Andererseits haderte sie innerlich stark damit. 

Dieses ständige Tun hatte bereits körperliche Spuren hinterlassen. Sie sehnte sich so sehr nach mehr Leben und danach, sie selbst zu sein.

Es brauchte einige Zeit, bis sie einen Weg gefunden hatte, ihre Leistungsbereitschaft zu akzeptieren und Ziele zu wählen, bei denen am Ende des Tages noch genug Raum für sie selbst blieb.

Die WHO stuft Überarbeitung mittlerweile als Gesundheitsrisiko ein. Studien (u. a. Wong et al., 2019; Mayo Clinic) zeigen, dass ständiges «Hustlen» führt zu Burnout, psychischen Belastungen und paradoxerweise sogar zu geringerer Produktivität führt.
Was wirklich hinter dem Hustle-Zwang steckt, erfahre ich immer wieder in meinen Beratungen

Die Angst, nicht genug wert zu sein.
Der Glaube, Anerkennung nur durch Leistung verdienen zu können.
Die Illusion, Kontrolle über den Erfolg zu haben.
Das Gefühl, beweisen zu müssen, dass du es »verdient» hast.

Du hustlest nicht, weil du ehrgeizig bist. Du hustlest, weil du Angst hast, nicht zu genügen.

Mini-Aufgabe (5 Minuten)

Wenn du das nächste Mal in den Hustle-Modus verfällst, probiere das 1-Minuten-Tool:
Halte inne.
Atme ein und zähle auf 4.
Kleine Atempause.
Atme aus und zähle auf 6.
Wiederhole, bis du ruhiger wirst und die Füße wieder auf dem Boden spürst.

Vielleicht hält dich gar nicht der Hustle-Zwang fest, sondern der Gedanke, dass du ohne einen perfekten Plan gar nicht erst loslegen kannst. Genau diesen Mythos werden wir als Nächstes entkräften.

Es geht im Grunde genommen um unsere Identität - unseren wahren Kern. Dieser Kern ist wie ein Kompass in all unseren Rollen. Und in diesem Kern stecken auch die eigenen Erwartungen.
Welche Erwartungen stellen wir an uns selbst und an das Leben? Aus den Erwartungen bilden wir mit der Zeit Überzeugungen.

Gehen wir zurück zum Verantwortungsbewusst-sein. Wir haben festgestellt, dass es sowohl ein Antrieb als auch ein Hinderungsgrund für mehr Ausgeglichenheit in deinem Leben ist.
Sie kann dir auf der einen Seite Freude und Stolz schenken, weil du dich gebraucht und zugehörig fühlst. Beides sind Urbedürfnisse und wenn sie befriedigt sind, tragen sie zu einem großen Teil für mehr Lebenszufriedenheit und somit auch Ausgeglichenheit im Leben bei.

Auf der anderen Seite sind Erwartungen mit dem Verantwortungsbewusst-sein verknüpft. Wir haben im Verlaufe des Lebens viele Erfahrungen in Bezug auf das Verantwortungsbewusst-sein gemacht und daraus gelernt. Diese Erfahrungen wurden langsam zu Überzeugungen. Daraus können sich hohe Erwartungen an uns selbst gebildet haben. Genau diese Überzeugung und Erwartungshaltung können unsere Work-Life-Balance maßgeblich beeinträchtigen. Das gleiche gilt auch bei der Qualität des Perfektionismus.

Wenn du also überzeugt bist, dass es in jeder Situation immer gut ist, ein hohes Verantwortungsbewusst-sein oder einen überdurchschnittlich hohen Perfektionismus an den Tag zu legen, dann darfst du dir ein paar ganz zentrale Fragen stellen:

Verantwortungs-bewusstsein

Gibt es eine Situation, wo ich gespürt habe, dass ich zu viel Verantwortung übernommen habe?


Was habe ich in dieser Situation erwartet?

Ist das, was ich erwartet habe, auch eingetroffen? Wenn nein, warum nicht?

Was wäre passiert, wenn ich diese Aufgabe nicht übernommen hätte?

Wie könnte ich in Zukunft in einer ähnlichen Situationen anders entscheiden?

Was würde das für mich und meine Ausgeglichenheit bedeuten?

Perfektionismus

Gibt es eine Situation, in der du im Nachhinein festgestellt hast, dass dich dein Perfektionismus viel zu sehr vereinnahmt hat?

Was habe ich in dieser Situation erwartet?

Ist das, was ich erwartet habe, auch eingetroffen?

Was wäre passiert, wenn ich die Arbeit weniger perfektionistisch erledigt hätte?

Wie könnte ich in Zukunft in einer ähnlichen Situation anders handeln?

Was würde das für mich und meine Ausgeglichenheit bedeuten?


Du darfst anerkennen, dass du nicht perfekt sein musst. Du darfst akzeptieren, dass du nicht für alles die Verantwortung übernehmen musst.

Der Perfektionismus und das Verantwortungs-bewusstsein zahlen auf deine Energie ein.

Du darfst gut in dich hineinspüren, wie viel Energie du aus diesen Qualitäten ziehst.
Ganz wesentlich ist aber auch, dass du lernst zu spüren, wie viel Energie dir diese Qualitäten rauben.

Frage dich in diesem Zusammenhang auch:
Ist es den zusätzlichen Einsatz wert, deine Ausgeglichenheit aufs Spiel zu setzen?

Mythos #16: «Wenn ich jetzt aufhöre, war alles umsonst»

Du stehst vor einer schwierigen Entscheidung. Sollst du deinen eingeschlagenen Berufsweg verlassen oder in deinem bewährten, aber nicht mehr passenden Job bleiben?

Dabei ist das Gefühl oft von Angst und Zweifel geprägt: «Wenn ich jetzt aufhöre, war alles umsonst.»

Das ist die sogenannte Fehlinvestitionsfalle oder Sunk Cost Fallacy.

Menschen halten an Entscheidungen fest, nur weil sie bereits Zeit, Geld und Energie investiert haben – selbst wenn dieser Weg nicht mehr sinnvoll ist oder ihnen sogar schadet.

Ich erlebe dieses Phänomen in meinen Beratungen immer wieder bei Frauen, die ihren aktuellen Job infrage stellen.

Typische Gründer dahinter sind:

Verantwortungsgefühl und Schuld: Das Gefühl, Kolleg:innen nicht im Stich zu lassen.
Bestätigungsfehler: Du schaust Jobportale durch, findest nichts Passendes und fühlst dich bestätigt, dass es «da draußen» nichts Besseres gibt.
Überoptimismus: Die Hoffnung, dass sich die Situation doch noch bessert, oft ohne klare Absprachen oder verbindliche Termine mit Vorgesetzten.

In einem Zug zu bleiben, der in die falsche Richtung fährt, macht die bisherige Reise nicht wertvoller – es verlängert lediglich den Weg zu deinem eigentlichen Ziel.

Expertentipp 

Sei dir bewusst: Deine Erfahrungen, dein Know-how und deine Fähigkeiten gehen mit dir. Du kannst sie nicht zurücklassen. Sei ehrlich zu dir selbst und prüfe, wie hoch dein Leidensdruck bereits ist. Wenn dich die berufliche Situation auch privat belastet, ist es an der Zeit, etwas zu ändern.

Mini-Aufgabe (5 Minuten)

Welche Vorteile hätte es, in einer unpassenden Situation zu bleiben?
Was bräuchtest du, um deine Situation ins Positive zu verändern?
Notiere dir drei konkrete Ressourcen, die dir dabei helfen.

Deine bisherige Arbeit war nicht umsonst, denn sie hat dich vorbereitet. 

Der mutige Schritt besteht nicht darin, auszuhalten, bis nichts mehr geht. Mutig ist es, rechtzeitig den Zug zu wechseln.

Es geht im Grunde genommen um unsere Identität - unseren wahren Kern. Dieser Kern ist wie ein Kompass in all unseren Rollen. Und in diesem Kern stecken auch die eigenen Erwartungen.
Welche Erwartungen stellen wir an uns selbst und an das Leben? Aus den Erwartungen bilden wir mit der Zeit Überzeugungen.

Gehen wir zurück zum Verantwortungsbewusst-sein. Wir haben festgestellt, dass es sowohl ein Antrieb als auch ein Hinderungsgrund für mehr Ausgeglichenheit in deinem Leben ist.
Sie kann dir auf der einen Seite Freude und Stolz schenken, weil du dich gebraucht und zugehörig fühlst. Beides sind Urbedürfnisse und wenn sie befriedigt sind, tragen sie zu einem großen Teil für mehr Lebenszufriedenheit und somit auch Ausgeglichenheit im Leben bei.

Auf der anderen Seite sind Erwartungen mit dem Verantwortungsbewusst-sein verknüpft. Wir haben im Verlaufe des Lebens viele Erfahrungen in Bezug auf das Verantwortungsbewusst-sein gemacht und daraus gelernt. Diese Erfahrungen wurden langsam zu Überzeugungen. Daraus können sich hohe Erwartungen an uns selbst gebildet haben. Genau diese Überzeugung und Erwartungshaltung können unsere Work-Life-Balance maßgeblich beeinträchtigen. Das gleiche gilt auch bei der Qualität des Perfektionismus.

Wenn du also überzeugt bist, dass es in jeder Situation immer gut ist, ein hohes Verantwortungsbewusst-sein oder einen überdurchschnittlich hohen Perfektionismus an den Tag zu legen, dann darfst du dir ein paar ganz zentrale Fragen stellen:

Verantwortungs-bewusstsein

Gibt es eine Situation, wo ich gespürt habe, dass ich zu viel Verantwortung übernommen habe?


Was habe ich in dieser Situation erwartet?

Ist das, was ich erwartet habe, auch eingetroffen? Wenn nein, warum nicht?

Was wäre passiert, wenn ich diese Aufgabe nicht übernommen hätte?

Wie könnte ich in Zukunft in einer ähnlichen Situationen anders entscheiden?

Was würde das für mich und meine Ausgeglichenheit bedeuten?

Perfektionismus

Gibt es eine Situation, in der du im Nachhinein festgestellt hast, dass dich dein Perfektionismus viel zu sehr vereinnahmt hat?

Was habe ich in dieser Situation erwartet?

Ist das, was ich erwartet habe, auch eingetroffen?

Was wäre passiert, wenn ich die Arbeit weniger perfektionistisch erledigt hätte?

Wie könnte ich in Zukunft in einer ähnlichen Situation anders handeln?

Was würde das für mich und meine Ausgeglichenheit bedeuten?


Du darfst anerkennen, dass du nicht perfekt sein musst. Du darfst akzeptieren, dass du nicht für alles die Verantwortung übernehmen musst.

Der Perfektionismus und das Verantwortungs-bewusstsein zahlen auf deine Energie ein.

Du darfst gut in dich hineinspüren, wie viel Energie du aus diesen Qualitäten ziehst.
Ganz wesentlich ist aber auch, dass du lernst zu spüren, wie viel Energie dir diese Qualitäten rauben.

Frage dich in diesem Zusammenhang auch:
Ist es den zusätzlichen Einsatz wert, deine Ausgeglichenheit aufs Spiel zu setzen?

Karriere-Mythen-Anleitung

Dein neuer Blick auf deine Karriere - eine Anleitung

Du hast nun 16 Mythen entlarvt, mit denen du dich wahrscheinlich schon länger auseinandersetzt. 

Doch allein das Wissen reicht nicht aus, um in Bewegung zu kommen. Handeln ist der Schlüssel.

Im Folgenden findest du eine einfache, aber wirkungsvolle Anleitung, die dir dabei hilft, den ersten Schritt in deine berufliche Zukunft zu machen.

Deine konkreten nächsten Schritte:

Nimm dir 30 Minuten Zeit, in denen du ungestört bist. Schnapp dir einen Stift und Papier. Lass deine beruflichen Stationen Revue passieren und stelle dir diese Fragen.

1. Die Standortbestimmung (Die ehrliche Bestandsaufnahme)

Was raubt dir Energie - beruflich wie privat und soll aus deinem Leben verschwinden?
Was soll auf jeden Fall in Zukunft in deinem Leben bleiben oder neu dazukommen?

Schreib alles auf, was dir in den Sinn kommt. Nimm dabei eine Positive Haltung ein. 

2. Die Schatzsuche (Das Erkennen deiner ungenutzten Potenziale)

Worüber bin ich besonders stolz? Welche Projekte, Aufgaben, Herausforderungen habe ich gemeistert?

Sieh nicht nur auf deine Karriere, sondern auch auf dein Privatleben. Welche schwierigen Situationen hast du gelöst? Welche Projekte hast du mit Bravour gemeistert? Was kommt dir leicht von der Hand?

Welche Fähigkeiten haben dir dabei geholfen?

Umkreise die wichtigsten Merkmale. Das sind die Dinge, bei denen du einen Unterschied machst.

3. Ideen generieren (Erkenne mögliche berufliche Wege)

Wenn alles möglich wäre, wie würde dein perfekter (Berufs-)Alltag aussehen?

Wenn es dir schwer fällt, stell dir vor: Du bist im Zeugenschutzprogramm. Du darfst wählen, wie dein Leben in Zukunft aussehen darf. Sei hier besonders offen und bewerte deine Ideen nicht, sondern nimm wahr, was dir dabei ein besonders gutes Gefühl gibt. Beschreib den Tag möglichst detailliert. (Das sind deine Leitplanken.)

Wenn du dir nun diesen perfekten Berufsalltag vorstellst, welche Werte sind dir bei dessen Umsetzung wichtig?

Die Machbarkeitsprüfung (Der erste, kleine Schritt)

Überlege dir, wo du bereit für Kompromisse bist und wo nicht.

Schreibe möglichst konkret auf, was diese Punkte sind. z.B. Ich möchte mehr Freiraum auf der Arbeit. Ich bin bereit, dafür mehr Verantwortung zu übernehmen.

Wähle eine Sache, die du in Zukunft in deiner Karriere erreichen möchtest. 

Beispiel: „Ich möchte Teil eines Spezialprojekts sein, von dem ich gehört habe.”

Bestimme eine konkrete Sache, die du in der nächsten Woche umsetzen kannst und dich dem Ziel näher bringt.

Sei mutig und setze um. Je kleiner und konkreter deine Schritte sind, umso eher wirst du an dein Ziel kommen.

Diese Anleitung wird dich nicht von heute auf morgen zu deinem perfekten Berufsalltag bringen. Aber sie wird dir Klarheit verschaffen und dich in eine aktive Haltung bringen. Der erste Schritt ist der schwerste.

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