Mythos: Es vergeht fast kein Tag, ohne dass nicht über den Fachkräftemangel berichtet wird. So könnte man der Auffassung sein, dass es besonders einfach ist, einen Job zu finden. Einfacher ist es geworden. Aber die Frage ist: ist es auch der richtige Job? Passt der nächste Job zu deinen beruflichen Zielen und zu deiner beruflichen Weiterentwicklung? Obwohl die Arbeitsmarktsituation vielversprechend ist, lohnt es sich, Klarheit über die eigenen beruflichen Ziele zu haben.
Was sind deine beruflichen Ziele?
Hand aufs Herz: Gelingt es dir, diese Frage schnell und klar zu beantworten? Oder bringt sie dich eher in Verlegenheit? Keine Angst, wenn du zuerst einmal darüber nachdenken musst. Du bist in guter Gesellschaft.
Meine Erfahrung zeigt, dass die meisten Menschen nicht genau wissen, welche beruflichen Ziele sie haben.
Die letzten Jahre haben die Welt in einen tiefen Wandel gestürzt. Vieles ist nicht mehr so, wie es einmal war und wird es auch nicht mehr werden. Dieser Wandel ist auch nicht spurlos an den Arbeitnehmenden vorbeigegangen. 81% der Arbeitnehmenden sagen laut einer Studie von ManpowerGroup, dass die Pandemie ihre Einstellung zur Arbeit beeinflusst hat. Egal in welcher Altersgruppe, die Menschen suchen heute nach Arbeitgebern, die eine bessere Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben fördern. 64% der Arbeitnehmenden würden sich nach einer neuen Stelle umsehen, wenn sie wieder jeden Tag ins Büro gehen müssten.
Wie geht es dir? Sind bei dir auch andere wichtige Aspekte ins Zentrum gerückt?
So ist es nicht verwunderlich, wenn es dir schwer fällt, deine beruflichen Ziele zu definieren.
Was sind die Nachteile, wenn du keine beruflichen Ziele hast?
Vielleicht denkst du jetzt: Naja, so ungefähr weiß ich schon, wo ich hin will. Und überhaupt: Momentan ist es doch einfach, einen Job zu finden.
Ja, die Zeiten sind günstiger geworden. Definitiv. Das bestätigen diverse Erhebungen in der Schweiz und in Deutschland. Gute Leute sind gefragt und die Unternehmen sind auch bereit, einige Zugeständnisse zu machen, damit sie gute Fachkräfte für sich gewinnen können.
Lass uns mal ein Gedankenspiel machen:
Du möchtest dich beruflich verändern, denn es fehlt aktuell der Sinn deiner Arbeit. Vielleicht stehst du intern an, dich weiterzuentwickeln. Es ist dir aber wichtig, dass du dich beruflich nicht langweilst. Denn du bist wissbegierig und willst schon weiterkommen.
Jetzt scrollst du durch die Stellenanzeigen. Ein paar Jobangebote tönen verlockend und du bewirbst dich darauf.
6 Monate später bist du am neuen Job, hast dich eingearbeitet. Doch irgendwie merkst du, dass es auch nicht das Wahre ist. So wirklich etwas lernen konntest du nicht.
Es stellt sich eine gewisse Ratlosigkeit und Ernüchterung ein.
Und du fragst dich: Was soll ich jetzt tun?
Du hast folgende Optionen:
Option 1: den nächstbesten Job annehmen
Wieder scannst du die Anzeigen und lässt dich inspirieren. Du bewirbst dich auf Anzeigen, die möglicherweise eher dein Bedürfnis nach Weiterentwicklung abdecken. Doch du läufst Gefahr, dass dir genau das gleiche nochmals passiert.
Option 2: kurzfristige Bedürfnisse sind die Grundlage für deine beruflichen Ziele
Eines ist dir gerade klar geworden: Flexiblere Arbeitszeiten sind dir wichtig, denn du möchtest dich um deine Mutter kümmern, der es gesundheitlich gerade nicht so gut geht. Sie braucht eine Fahrerin, die sie zu Arztterminen begleitet.
So fokussierst du dich auf flexiblere Arbeitszeiten und suchst so nach einem Job, der das ermöglicht.
Jetzt ist ein Jahr verstrichen und schon wieder bist du ernüchtert. Der neue Job ist auch nicht das Wahre.
So langsam wirst du ungeduldig. Die Situation verunsichert dich auch ein bisschen und du zweifelst deine Entscheidungen an. Das ist mehr als verständlich. Es fühlt sich plötzlich nicht mehr so leicht an. Es fällt dir zunehmend schwerer, dich für die Arbeit zu motivieren. Und das kennst du überhaupt nicht von dir.
Dir wird klar: So kann es nicht weitergehen. Irgendwie solltest du dein Vorgehen ändern, wie du zu einem Job findest, der wirklich zu dir und deinen Bedürfnissen passt.
Die alles entscheidende Frage ist: Was willst du wirklich und welche Ziele hast du?
Warum berufliche Ziele wichtig sind
Ziele geben uns Orientierung. Damit meine ich starke Ziele. Egal ob es sich um ein berufliches oder privates Ziel handelt, es sollte dich innerlich zu diesem Ziel ziehen.
Nur dann, wenn du das Ziel fühlen kannst, wenn es innerlich zu kribbeln beginnt, es dir ganz warm wird und du merkst, wie du lächelst. Dann weißt du, das dieses Ziel von dir ist, du es wirklich willst.
So wird ein starkes Ziel plötzlich zum Leitstern. Deshalb ist es aus meiner Sicht auch viel besser, wenn sich dieses Ziel wie eine Vision anfühlt. Niemand kann daran rütteln und es bleibt auch stark, wenn du Rückschläge verkraften musst. Ein starkes Ziel ist besonders wichtig, wenn du dich beruflich weiterentwickeln willst und dabei vielleicht sogar eine neue Richtung einschlagen möchtest.
Mit dieser magischen Ziele-Formel gelingt es dir, ein starkes berufliches Ziel zu entwickeln:
Ein schwaches Ziel ist:
Ich will nicht mehr im Projektmanagement arbeiten und einen Chef, der mir nicht die Wertschätzung bringt, die ich verdiene.
Besser: Ich bilde mich zur fachlichen Expertin weiter, weil ich es liebe in beratender Funktion Teams bei ihren fachlichen Fragen zu unterstützen.
Ein fehlendes starkes Ziel fühlt sich an, wie wenn man in einem fremden Land ohne Navigationsgerät fährt. Das kann auch seinen Reiz haben; einfach mal loszufahren und schauen, wo man am Abend landet.
Wir Menschen brauchen aber einen inneren, starken Leitstern, der uns führt. Dies ist mittlerweile auch erwiesen. Dieser innere Leitstern kann aber verblassen.
Schwache Ziele begünstigen Zielkonflikte
Das passiert, wenn wir uns zu sehr von äußeren Faktoren auf Dauer ablenken lassen.
Du merkst zum Beispiel, dass du am jetzigen Job nicht mehr weiterkommst.
So kann es sein, dass du einfach noch mehr Arbeit annimmst, damit du dich nicht langweilst. So bleibst du wenigstens beschäftigt.
Vielleicht sind die Rahmenbedingungen im Unternehmen gut. Du kannst selbst entscheiden, wie du deine Arbeit einteilst, obwohl sie dich nicht mehr fordert.
Hier kämpfen gerade unterschiedliche Bedürfnisse in dir. Sie stehen im Konflikt: das Bedürfnis der Weiterentwicklung und das Bedürfnis nach Beschäftigung oder Freiheit im letzteren Beispiel.
Dieser innere Konflikt ist dir möglicherweise gar nicht so richtig bewusst. Er macht sich aber bemerkbar in deinen Gedanken, deinen Emotionen, deinem Verhalten:
Dieser innere Konflikt macht deinen inneren Leitstern schwach. Langsam wird es schwierig, ein klares Ziel weiterhin zu erkennen.
Wenn du dich so fühlst, dann solltest du deinen inneren Leitstern wieder zum Erstrahlen bringen.
Du kannst dir dabei folgende Fragen stellen:
Vorteile von einem starken beruflichen Ziel
Wie eingangs erwähnt haben uns die letzten Jahre vor Augen geführt, dass der Wandel Einzug gehalten hat. Arbeit ist nicht mehr nur Arbeit. Viele Menschen suchen in der Arbeit Erfüllung, Wertschätzung, Weiterentwicklung, aber auch eine bessere Vereinbarkeit mit dem Privatleben.
Wenn du dir im Klaren bist, was du willst, und zwar in allen Bereichen deines Lebens, dann wirst du nach deinem inneren Leitstern deine beruflichen Weichen stellen und dich nicht von Stellenanzeigen inspirieren lassen.
Du drehst den Spieß um. Denn du weißt automatisch, was dir wichtig ist und wohin du willst.
So hast du für dich klare Faktoren definiert, die für dich und dein Leben stimmen müssen. Von denen rückst du nicht ab.
Ein starkes, berufliches Ziel ist motivierend
Es setzt Energie frei. Denn oft stehen hinter diesem Ziel auch deine Fähigkeiten und deine Erfahrungen. Die geballte Kraft dieser Ressourcen gibt einen richtigen Energieschub.
Berufliche Ziele sind gut für das Selbstvertrauen
Wenn du deine Ziele genau kennst und dich auf den Weg machst, sie umzusetzen, dann steigt dein Selbstvertrauen.
Eine neue berufliche Richtung einzuschlagen erfordert in der Regel Mut. Das ist so. Wenn du deine Stärken und deine Motivation kennst, dann hast du eine tiefe Gewissheit, wozu du fähig bist. Diese Zuversicht hilft dir, Unbekanntes anzunehmen und es zu bewältigen.
Denn eines ist garantiert: Wenn du einen beruflichen Umstieg machst, wird es Überraschungen geben.
Berufliche Ziele schaffen Klarheit
Schreib dir die Ziele auf. Denn wenn du sie aufschreibst, werden sie real. Sie sind niedergeschrieben und sie sorgen dafür, dass du ein starkes Commitment dir gegenüber abgibst.
Sprich über deine Ziele und warum die Erreichung dieser Ziele dir wichtig ist. So schaffst du Klarheit für dich, aber auch für dein Gegenüber.
Fokus auf das Wesentliche
Ein klares Ziel, auch wenn es eine Vision ist, leitet dich. Du fokussierst dich auf das, was für dich richtig ist. So setzt du deine Energie gezielt ein und fühlst dich selbstbestimmter. Du erkennst automatisch, welche Maßnahmen es braucht, um dein berufliches Ziel umzusetzen. Und vor allem: Du kommst ins TUN. Du setzt um und lässt es nicht beim Gedanken.
Wenn du beruflich merkst, dass du dich verändern willst und dir aber noch das Ziel fehlt, dann lass uns sprechen.
So ein Gespräch mit jemandem von außen kann die nötige Klarheit schaffen, welche Bedürfnisse im Raum stehen.
Denn wir Menschen tendieren dazu, nur das zu sehen, was wir sehen wollen. So hat jeder Mensch eine Ecke in sich, die nicht beleuchtet ist. Genau in dieser Ecke sitzen möglicherweise innere Widerstände.
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Und dann kannst du schauen, ob du mit mir weitergehen, darüber nachdenken willst oder du alleine deinen Weg gehst. Alles darf sein.
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Fazit
Trotz der guten Arbeitsmarktsituation und dem Fachkräftemangel ist es absolut sinnvoll, klare berufliche Ziele zu haben. Dabei darfst du darauf achten, dass du dir Ziele setzt, die dich innerlich inspirieren. Sie dürfen Leitstern-Charakter haben.
Das heißt: Ziele sollten nicht nur aus dem Verstand gebildet werden. Nur weil es angebracht wäre, dass du eine Führungsrolle übernimmst, heisst noch lange nicht, dass du das auch tun sollst. Der nächste logische Karriere-Schritt ist nicht immer der Richtige. Wenn du einen inneren Widerstand spürst, dann sagt dir dein Herz, dass es gute Gründe gibt, auch andere Möglichkeiten in Betracht zu ziehen.
Dabei helfen kann dir eine Auslegeordnung, welche anderen Bedürfnisse und Wünsche da noch sind. Erst wenn alles auf dem Tisch ist und du weißt, was du wirklich willst, solltest du dir ein berufliches Ziel setzen, dass sowohl Kopf und vor allem auch dein Herz unterstützt.